Innovations Inkubator ISAF

Reisen bildet. Dienstreisen offensichtlich auch. Im von General Frank Leidenberger geführten Regional Command North der Afghanistan-Schutztruppe ISAF hat sich jemand entschlossen, eine Facebook-Fanpage einzurichten. (Auch der Blick auf die Bildersammlung lohnt sich).

Angesichts der Tatsache, dass Afghanistan im Global Information Technology Report des World Economic Forums noch nicht einmal vorkommt, kann man gesichert annehmen, dass sich dieses Engagement nur sehr indirekt an die afghanische Bevölkerung wendet. Das Publikum sind also wir. Gut so.

Was ist gut in Afghanistan? – Online-Petition in der Mitzeichnung

„Nichts ist gut in Afghanistan.“ Mit dieser Aussage hat die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann Anfang dieses Jahres eine heftige öffentliche Diskussion über den deutschen Afghanistan-Einsatz ausgelöst. Die Debatte fokussierte sich dabei vor allem auf das militärische Engagement. Die Aktivitäten der anderen am Afghanistan-Einsatz beteiligten Ressorts der Bundesregierung blieben unbeachtet.

Heute, knapp fünf Monate und einen auf der Afghanistan-Konferenz in London beschlossenen Strategiewechsel später, ist das Thema Afghanistan wieder von der öffentlichen Agenda verschwunden und taucht vor allem immer dann auf, wenn deutsche Soldaten verwundet oder getötet werden. Es verwundert nicht, dass laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage fast die Hälfte der Bundesbürger einen bedingungslosen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan fordert.

Warum das so ist, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Auffällig ist jedoch, dass es Bürgerinnen und Bürgern bislang kaum möglich ist, sich aus einer Hand, transparent, einfach und nachvollziehbar über den Einsatz zu informieren – und zwar nicht nur den militärischen sondern insbesondere auch den polizeilichen und zivilen Anteil. Mein Vorschlag: Bevor wir über die Frage diskutieren, ob nichts in Afghanistan gut ist, sollten wir darüber diskutieren, was dort überhaupt ist.

Aus diesem Grund habe ich vor drei Wochen die nachfolgende Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, die Bundesregierung zu verpflichten, Parlament und Öffentlichkeit vierteljährlich sowohl in öffentlicher Sitzung des Bundestages als auch schriftlich in Form eines Afghanistan-Reports über die Ziele, Erfolge und Misserfolge des deutschen Engagements in Afghanistan zu informieren.

Begründung

Im Anschluss an die Londoner Afghanistan-Konferenz im Januar 2010 hat die Bundesregierung in einem Dokument mit dem Titel „Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung“ konkrete Ziele für das deutsche Engagement in Afghanistan benannt. Angesichts des eingesetzten Personals und Materials, der strategischen Bedeutung des Einsatzes und insbesondere der laut Meinungsumfragen hohen Ablehnung des Einsatzes in der Bevölkerung, besteht ein hohes öffentliches Interesse an einer kontinuierlichen Berichterstattung über und Evaluierung des Engagements. Die vier für den Einsatz federführenden Ministerien – Außenministerium, Verteidigungsministerium, Innenministerium und Entwicklungshilfeministerium – stellen bislang jedoch keine Materialien zur Verfügung, die es insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, sich aus einer Hand, transparent, einfach und nachvollziehbar über den Einsatz zu informieren.

Darüber hinaus wäre eine solche kontinuierliche Information ein wesentliches Instrument, um die Leistungen der deutschen Staatsbürger im Einsatz (Polizisten, Wiederaufbauhelfer, Soldaten) anzuerkennen und zu würdigen, insbesondere da sich die Berichterstattung der Leitmedien vor allem auf negative Ereignisse fokussiert.

Ein mögliches Vorbild für eine entsprechende Information durch die Bundesregierung sind die vierteljährlichen Berichte der kanadischen Regierung unter dem Titel „Canada’s Engagement in Afghanistan – Quarterly Report to Parliament“, die für jedermann über die Webseite der kanadischen Regierung und als Druckschrift verfügbar sind.

Wer die Petition unterstützen möchte, kann das bis zum 8.7.2010 unter folgendem Link tun:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=11678

Das Besondere: Wenn mehr als 50.000 Menschen die Petition mitzeichnen, wird über sie im Regelfall im Petitionsausschuss öffentlich beraten. Der Petent wird zu dieser Beratung eingeladen und erhält Rederecht.

Die einzige Voraussetzung dafür ist, sich auf der Webseite des Bundestages zu registrieren:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?PHPSESSID=3e14fdb3da3d6aab946c33e626a4e3b5&action=register

Unabhängig davon, wie viele Menschen die Petition mitzeichnen: Das Ergebnis wird ein Zeichen dafür sein, ob wirklich freundliches Desinteresse der Bürgerinnen und Bürger der Grund dafür ist, dass das Thema Afghanistan bislang eher in kleinen Kreisen diskutiert wird. In diesem Sinne freue ich mich über eine weite Verbreitung dieses Appells.

Von Social und Govermedia

Ja, ja, ich weiß, Brillenträger schlägt man nicht, und irgendwann muss es auch mal gut sein damit, andere zu hänseln. Aber: Ich bin schwach, ich kann nicht anders. Ich kann den Ball nicht einfach auf dem Elfmeterpunkt liegen lassen, wenn der Torwart gerade auf dem Klo ist. Ich muss ihn reinschießen. Das ist zwar allenfalls einen Kleingewinn an der großen Internet-Aufmerksamkeits-Losbude wert – wenn überhaupt – aber mir fehlt einfach die Zeit und Lust am fragend-entwickelnden, konstruktiv geführten Unterrichtsgespräch.

Wer hier mitliest weiß, die Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr veranstaltet Ende Juni ein Symposium mit dem klingenden Namen Govermedia. Das ist gut, richtig, wichtig und ein bisschen hellt sich mein kritischer Blick auf das Programm auf, wenn ich sehe, dass nun Anke Domscheit auf dem Abschlusspodium zur Zukunft der Behördenkommunikation mitdiskutieren soll. Auch, dass Michael Rotert eingeladen ist, um am ersten Tag über das Leitmedium Internet zu sprechen, zeigt eine späte Bewegung in die richtige Richtung.

Warum aber diese Bewegung so schwer ist, zeigen exemplarisch zwei Beiträge, welche die AIK nun in dem Bereich ihrer Veranstaltungswebseite veröffentlicht hat, der unter dem Navigationspunkt „Social Media“ die Bezeichnung „Blog“ zugedacht wurde. Mit Datum vom 17.5.2010 erwartet uns unter der Überschrift „Pressemitteilung“ nicht etwa die Pressemitteilung, sondern ein Link auf die Presseseite der Veranstaltung, wo dann die Nachricht zu finden ist, dass die AIK ein Symposium veranstaltet – inklusive eines Links zum Download der Pressemitteilung als PDF. Das klingt nicht nur kompliziert, sondern ist in der Nutzung des Mediums mindestens zwei Lichtjahre von den Themen entfernt, die die professionelle Kommunikationsbranche diskutiert, wie beispielsweise dem Für und Wider so genannter Social Media Newsrooms. Am 18.5.2010 erfolgt der – in der Tat – lohnenswerte Hinweis auf die Märzausgabe der Zeitschrift „Politische Meinung“, die sich mit dem Thema „Politische Kommunikation in der digitalen Gesellschaft“ befasst. Allerdings hätte ich mir hier etwas Einordnung und gerne eine Meinung eines Menschen erwartet, zumindest aber auch den Hinweis, dass dies eine Publikation der Konrad Adenauer Stiftung ist. Um es kurz zu machen: Social Media heißt nicht, pflichtschuldig alle verfügbaren Kanäle abzuarbeiten und ihnen einen Menupunkt zuzuweisen. Hier gilt: Wenn man nichts zu sagen hat, einfach weglassen, tut auch nicht weh. Wenn aber Social Media, dann richtig.

Nachrichten finden ihr Publikum

Die gute Nachricht: Nachrichten finden ihr Publikum dennoch. So schrieb mir ein Pressearbeiter der Bundeswehr, dass er über den Bendler-Blog erstmals vom Symposium erfahren habe – ein altbekannter Effekt der unter anderem in dem Satz „Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß“ verdichtet wurde. Und vielleicht findet sich gerade hier ein Ansatzpunkt, um dem Publikum der Veranstaltung einen zusätzlichen Mehrwert zu schaffen.

Die konkrete Frage an das werte Publikum dieses Blog lautet daher: Was möchten Sie wissen?

Oben genannter Pressearbeiter würde beispielsweise mehr über das folgende Thema erfahren:

Wie gehen Behörden in den Social Media mit dem Legalitätsproblem um, d.h. wie stelle ich sicher, dass die Statements, die auf Twitter, Facebook usw. gepackt werden, auch rechtlich abgesichert sind, handelt es sich doch immerhin um eine offizielle Stellungnahme von staatlichen Institutionen?

Antworten bitte gerne in den Kommentaren oder per Mail. Ich leite das dann weiter. Vielleicht lassen sich ja so Teilnehmer an spontanen Break-out Sessions in Strausberg finden, die gerne über inhaltliche Fragen diskutieren.

Linkliste Government 2.0

Dem, der sich dagegen für das Selbst- und Fernstudium interessiert, seien einige Links empfohlen, die sich hier in den vergangenen Tagen in den Kommentaren angesammelt haben.

Von Anke Domscheit stammt der Hinweis auf das Government 2.0 Netzwerk Deutschland.

Oben genannter Pressearbeiter der Bundeswehr fand persönlich Govloop hilfreich.

Ich finde die Projekte der Agentur Zebralog im Bereich Teilhabe ganz interessant.

Nicht fehlen dürfen natürlich nicht Netzpolitik.org, politik-digital.de und abgeordnetenwatch.de.

Für den ersten Einstieg sollten diese Seiten und natürlich die Links auf diesen reichen, um zu sehen, wie sich eine vielfältige und blühende Landschaft vor den Augen des interessierten Betrachters entfaltet. Warum das den Kollegen in Strausberg bislang noch nicht so gegangen ist oder wer sie daran gehindert hat, werden wir hoffentlich demnächst diskutieren. Und damit hat das Nachtreten auch ein Ende, denn dafür gibt es eigentlich „Rot“.

Die AIK will sich den Bürgern nähern

Dr. Gottfried Linn, Leiter des Fachbereichs Information an der Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr, hat mich gebeten, eine Stellungsnahme als Beitrag zur Diskussion um die inhaltliche Ausrichtung des geplanten Symposiums Govermedia einzustellen. Das mache ich doch gerne:

„Lieber Herr Stoltenow,

wir nehmen Ihren Kritikpunkt „Bürgerbeteiligung“  sehr ernst und werden das Programm diesbezüglich ergänzen.  Sie haben recht: reden „mit“ ist immer besser als reden „über“. Allerdings gehen wir davon aus, dass sich „bürgernahe“ Experten ohnehin unter den Teilnehmern befinden und schon von daher die „Vertretung“ bürgernaher Interessen sehr wohl gewährleistet ist. Um Ihre Analogie aufzugreifen: wir wollen eben keine „Kaninchen“ sondern gerne mündige Bürger mit in die Diskussion einbeziehen.

Wie Sie wissen, ist die Erstellung eines umfangreichen Programmes zu einem speziellen Thema kein „Wunschkonzert“ sondern abhängig von zahlreichen Bedingungsfaktoren: Auswahl von Referenten, Verfügbarkeit, Interessen der Veranstalter und der eingeladenen Experten, Zielgruppen, Teilnehmerinteressen,  Planungs- und Organisationskapazitäten des Veranstalters, protokollarische Fragen im Ministerienumfeld, etc. Als Teilnehmer größerer Veranstaltungen ist Ihnen dies vermutlich vertraut.

Wie ich Ihnen schon in einem persönlichen Gespräch mitteilte, haben wir nach unserer Auffassung einen „erlebenswerten“, guten Kompromiss gefunden der eine, für alle Beteiligten sehr interessante Veranstaltung erwarten lässt. Gerade die Ausführungen unserer zahlreichen Expertinnen erwarten wir mit besonderem Interesse.

Sie haben, wie andere Experten auch, eine persönliche Einladung erhalten. Wir freuen uns sehr auf ein Treffen an der AIK.

Herzlichen Gruß

Dr. Gottfried Linn“

Ich bleibe gespannt und interessiert.

So wird das nichts mit der bürgernahen Kommunikation, AIK

Ja, man soll den Tag vor dem Abend weder loben noch verdammen.
Ja, ich nehme mich wichtig, manchmal auch zu wichtig.
Und ja, ich bin auch persönlich enttäuscht – vor allem, wenn man mich um Rat fragt (in diesem Fall die Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr, AIK) und ihn dann konsequent nicht berücksichtigt.

Ich fange mal mit einer Analogie an. Sie ist vielleicht etwas schief, trifft aber den Kern.

Wenn ein Kaninchenzüchterverein zu einer mehrtägigen Konferenz zum Thema „Erfolgsfaktoren für kaninchenorientierte Zuchtstrategien im Zeitalter der Gentechnik“ einladen würde, gäbe es meines Erachtens nur einen plausiblen Grund, nicht auch Kaninchen als Experten/Referenten einzuladen: Kaninchen können, soweit wir derzeit wissen, nicht über ihre Befindlichkeiten Auskunft geben. Wenn aber Kaninchen sprechen könnten, wären wir als Züchter wohl sehr daran interessiert, davon zu erfahren, was sie darüber denken. Oder?

Bürgernahe Kommunikation – ja, aber bitte ohne Bürger  

Dennoch gibt es einen Konferenzveranstalter, der das offenkundig fundamental anders sieht. Es ist die AIK.

Unter dem Titel „Journalismus und bürgernahe Kommunikation im digitalen Zeitalter“ lädt die AIK zu einem dreitätigen Symposium Ende Juni nach Strausberg ein. Es soll Auftakt und Teil einer Veranstaltungsreihe mit dem klingenden Namen GOVERMEDIA werden. Im Kern soll es um die „Kommunikation von Regierung, Ministerien und Behörden im Umfeld neuer Kommunikationsformen“ gehen. So weit, so gut, so wichtig, so richtig.

Mit dem Programm, das nun im Web einsehbar ist, bin ich aus zahlreichen Gründen grundsätzlich unzufrieden.

Das größte Defizit der gesamten Veranstaltung ist , dass – um im schiefen Bild zu bleiben – die AIK keine Kaninchen eingeladen hat.

Im Klartext: In der Lesart der zentralen „Ausbildungs- und Tagungsstätte für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr“ die „sich als ein Forum für den Dialog von Bundeswehr mit Gesellschaft und Politik“ versteht, soll bei einem Symposium zur bürgernahen Kommunikation keiner der Bürger zu Wort kommen.

Das ist ein inhaltlicher Offenbarungseid!

Was Bürger können, was Kommunikation kann – und was die AIK nicht kann

Hat nicht (bei aller Kritik) die re:publica vor kurzem gezeigt, wer das sein könnte? Ist der Erfolg der Petition von Franziska Heine, nicht ein eindrücklicher Beweis, welche Möglichkeiten, das Internet zur Bürgerbeteiligung bietet? Sind nicht Markus Beckedahl und andere, die in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft mitarbeiten, Protagonisten einer Bewegung, die ernst zu nehmen ist? Und haben nicht zwei Blogs in NRW klar gemacht, wie bürgernaher Journalismus wirken kann?

Nicht so bei der Bundeswehr in Strausberg: Bürger kommen im Programm des Symposiums nur als Objekt (von Forschung, Medien, Technik) vor, inhaltliche und gesellschaftliche Fragen – und derer gibt es reichlich – werden konsequent nicht diskutiert.

Angesichts dessen muss man ernsthaft überlegen, ob nicht das AIK-Gelände in Strausberg zum Tal der Ahnungslosen des digitalen Zeitalters zu erklären ist.

Symposium – inhaltlicher Austausch oder Werbeveranstaltung?

Aber das ist noch nicht alles:

Tag 2 des Symposiums könnte man auch unter der Überschrift „Dienstleister der Bundeswehr-Werbetag“ zusammenfassen. Das Unternehmen Google (ohne Frage relevant) darf gleich zweimal seine Produkte bewerben, und ein Vortrag „Bewegtbildstrategien mit YouTube“ koppelt eine wichtige Frage an eine Antwort. Interessanter und deutlich relevanter wäre ein neutraler Blick auf Inhalte und Kanäle.

Fraglich ist auch, wieso der Vortrag zu „Chancen und Herausforderungen für Institutionen“ von einem Vertreter eine zweifelsohne fähigen Agentur (Aperto) kommt, und nicht von einem „Betroffenem“? Oder geht es schon soweit, dass die Behörden auch das Nachdenken über ihre Kernaufgaben „outgesourced“ haben?

Gesellschaft, Journalismus, Kommunikation – is it a mans world?

Mit Blick auf den Abschlußtag frage ich mich (ganz altväterlich), wie die beiden jungen Referentinnen, zu deren Kundenkreis u.a. Designagenturen, Fashion Labels sowie soziale Einrichtungen und Vereine sowie Kunden aus dem Bereich FMCG zählen, inhaltlich in der Lage sein sollen, den Boden für die nachfolgende, ebenfalls wichtige Diskussion zu bereiten. Und um es ganz deutlich zu sagen: Diese Kritik ist geschlechtsneutral, denn wirklich peinlich ist, dass von den insgesamt 25 Expertinnen und Experten nur 5 weiblich sind und die beiden Elefantenrunden zum Auftakt und zum Abschluss des Symposium ausschließlich von Männern besetzt sind.

Um es kurz zu machen: Journalismus und bürgernahe Kommunikation im digitalen Zeitalter ist in den Augen der AIK männlich dominiert, findet ohne Beteiligung der Bürger statt und lässt sich exklusiv als technisches Problem betrachten. Inhalte interessieren dabei nicht. Insofern ist das inhaltsleere Programm zumindest eine authentische Repräsentation des Denkens der Strausberger Kommunikationsverwalter. Dem Minister zu Guttenberg dürfte das nicht gefallen, und mir als Steuerzahler gefällt das auch nicht.

Dennoch wünsche ich der Veranstaltung natürlich ganz diplomatisch ein gutes Gelingen und die Beachtung, die sie verdient. (Nachtrag: Und das meine ich völlig ironiefrei).

Boah, Live-Fernsehen

Fernsehen ist immer noch etwas Besonderes. Etwas ganz Besonderes, zumindest für die Web-Redaktion des Heeres, ist Live-Fernsehen. Ganz viel Personal und Material seien nötig, hat man dem Autor anscheinend glaubwürdig vermittelt. Wenn es stimmt, was man sich über die Reiserestriktionen des hauseigenen Senders bwtv erzählt, ist nicht verwunderlich, dass „echtes“ Fernsehen bei der Truppe Eindruck macht. Allerdings könnte man auch mal einen Einsatzkameratrupp vorbeischicken, der beweist, dass Live auch mit kleinem Besteck möglich ist – war es zumindest, als wir vor 9 Jahren angefangen haben.

Könnte sich jetzt mal bitte endlich jemand des Themas Corporate TV der Bundeswehr nachhaltig annehmen? Wie? Indem man beispielsweise den Bewegtbildverbund der Bundeswehr (bwtv, EKT, Fachmedienzentren, User Generated Content) konzeptionell fasst, einheitliche Ausbildungs- und Qualitätsmaßstäbe definiert uns Austausch und Unterstützung mit externen Partnern unterstützt.

Was es dazu braucht? Ein entsprechendes Budget (nicht unbedingt viel mehr als bereits vorhanden), eine qualifizierte Führung und ein Konzept. Eine Blaupause verschicke ich gerne. E-Mail genügt.

Alternativ kann man ja natürlich weiterhin ehrfürchtig und ein bisschen eifersüchtig auf die Kollegen des Rundfunks starren – aber das will doch niemand, oder?

Neue bessere Nachrichten aus Afghanistan

Der deutsche Ein-Mann-Afghanistan-Think-Tank Winfried Nachtwei hat seine aktuellen „Better News“ veröffentlicht. Sehr lesenswert und auch ausdrücklich als Ausgangspunkt für weitere Recherchen empfohlen (Dieser Link führt zum gesamten Dokument als PDF).

Linktipps daraus:
– Fotografien aus Kriegs- und Krisengebieten von Ursula Meissner.
– Die Afghanistanbilanz der taz.
– Masoud Rahel in der FAZ.
Bildung schlägt Taliban.

Außerdem interessant: Der Civil-Military Overview. Weiß dazu jemand mehr?