Was ist Anerkennung?

Soldaten seien „geradezu süchtig“ nach Anerkennung hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière den Redakteuren der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in die Feder diktiert. Sowohl auf der Webseite der Zeitung als auch bei Thomas Wiegold haben die Äußerungen des Ministers teilweise heftige Reaktionen hervorgerufen.

Was auch immer den Minister bei dieser Aussage geritten haben mag, hilfreich ist sie kaum. Selbst wenn er damit Recht hätte, müsste man die Frage stellen, woher diese Sucht kommt, was die Soldaten damit kompensieren wollten. Was also ist Anerkennung? Was genau fehlt den Soldaten der Bundeswehr, nicht materiell sondern ideell?

Ich freue mich über Ihre und Eure Kommentare.

Fachtagung „Social Media in der Lebenswelt und Berufswahl Jugendlicher – who cares?“

Kurzer Terminhinweis: Am 14. und 15. März 2013 veranstaltet die Professur für Unternehmenskommunikation der Universität der Bundeswehr München in Frankfurt eine Fachtagung zu den Themen Social Media, Employer Branding und Nachwuchsgewinnung. Auftraggeber der Veranstaltung unter dem Titel „Social Media in der Lebenswelt und Berufswahl Jugendlicher – who cares?“ ist die Akademie für Information und Kommunikation (AIK). Gastgeber ist die Ing-Diba AG. Details zur Veranstaltung inklusive der Möglichkeit, sich anzumelden, gibt es hinter diesem Link.

Was Berater so raten

Etwas, das ich am Social Web wirklich mag, ist, dass Themen zu mir kommen. Oder besser: Menschen, die wissen, für welche Themen ich mich interessiere, mich auf diese aufmerksam machen. Heute beispielsweise bekam ich den Hinweis auf ein Feature des Deutschlandfunks zur Personalsuche der Bundeswehr. „Employer Branding und Karrierecenter“ ist einer von vielen Beiträgen der Journalistin Anja Kempe zum Thema Arbeitgeber Bundeswehr.

Inhaltlich neu war für mich, dass sich das Verteidigungsministerium, dessen Chef Thomas de Maizière sehr stolz darauf ist, ohne Berater auszukommen, sich in Fragen der Personalgewinnung von einer Unternehmensberatung unterstützen lässt. Die firmiert zwar als Forschungsinstitut, aber daran, dass nicht überall draufsteht, was drin ist, muss man sich offenkundig nicht nur bei Lasagne gewöhnen. Problematisch dagegen erscheinen die Ratschläge, die der Inhaber des Instituts, Dieter Dohmen, laut Beitrag erteilt.

Mit Blick auf die Personalgewinung empfiehlt er der Bundeswehr, das Angebot an Ausbildungsplätzen zu erhöhen, um ihre Unbeliebtheit auszugleichen, und mit Blick auf die Qualifikation der Bewerber sagt er: „Die Zielsetzung der Bundeswehr kann meines Erachtens nur darin bestehen, zu sagen, okay, wir machen Abstriche. Und Abstriche können dergestalt gemacht werden, sich zu fragen, ob man nur die Jugendlichen mit Schulabschluss und dann idealerweise mit Real- oder Gymnasialabschluss nimmt, oder ob man auch bereit ist, sich auf Jugendliche einzulassen, die im Zweifelsfall einen Schulabbruch haben.“ Die Antwort des Beraters auf die Frage, wie sich Nachwuchs für einen Beruf finden lässt, der immer höhere Ansprüche stellt, ist also, die Ansprüche zu senken. Darauf muss man erst kommen. Aber vielleicht hat das die Redakteurin ja auch nur falsch dargestellt.