Programmhinweis: Rückkehr aus dem Krieg

Kurz vor der Erstausstrahlung noch ein Hinweis auf die ARD-Dokumentation „Rückkehr aus dem Krieg“, heute (8.7.2013) Abend um 22.45 im Ersten. In 45 Minuten bringen die Autoren Sinn, Irrsinn und Unsinn des Afghanistanseinsatzes der Bundeswehr auf den Punkt. Vor dem Hintergrund der logistischen Herausforderungen des Abzugs entfalten sie ein Panorama, das deutlich macht, dass der Krieg weder vorbei noch gewonnen ist, aber dennoch viele Gewinner hat. Kein Wunder, schließlich ist Afghanistan der größte Hilfseinsatz der internationalen Gemeinschaft. Gefragt, ob der Einsatz es wert war, gibt Verteidigungsminister Thomas de Maizière die richtige Antwort, dass man das allenfalls mit dem Abstand von vielen Jahren sagen kann. Und Rainer Glatz, bis April Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, sagt: „Was ich hoffe, dass Derjenige der eine Bilanz zieht und möglicherweise zu dem Ergebnis kommt, es könnte scheitern, weil die Lage in der Tat noch fragil und nicht unumkehrbar ist, dann nicht mit dem Finger auf die Soldaten zeigt und sagt ‚Ihr habt versagt‘, sondern sich ehrlicher Weise die Frage stellt, was er selbst mit der durch die Soldaten gekauften Zeit getan hat.“

Generation Y – Bundeswehr geht neue Karrierewege

Puristen werden behaupten, Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr seien schon immer Generation Y gewesen. (Für die Nicht-Insider: Der Buchstabe Y ist seit 1955 der Bundeswehr als Kfz-Kennzeichen zugeordnet.) Nun ist die Bundeswehr in Gestalt von Yvonne Rötter, Offizier in der Panzertruppe, auch – meines Wissens – erstmals auf einer „hippen“ Karrieremesse dabei. Sticks&Stones heißt die Veranstaltung, die sich selbst zum „Rockstar unter den Karrieremessen“ erklärt hat. Nun gehört ein gewisses Maß an Selbstüberschätzung ja zur Generation Y (wie auch zu allen anderen vorhergehenden Generationen), der Ankündigungstext zum Vortrag von Yvonne klingt dagegen doch noch etwas nach Volksmusik.

„Mut zu neuem Rollendenken – Erfahrungen aus der Panzertruppe

Mit dem Talk möchte ich mich für ein erweitertes Rollenverständnis von Frauen und Männern einsetzen und Mut machen, eigene Ziele zu verwirklichen. Ziel ist es, „Schubladendenken“ zu überwinden und  Vielseitigkeit zu fördern. Dazu werde ich meine eigenen Erfahrungen als Frau in der Kampftruppe schildern, angeblich widersprüchliche Bilder darstellen sowie meinen persönlichen Weg zum Erreichen von Zielen aufzeigen. Hierbei werde ich auch auf Erfahrungen aus dem Ringkampfsport zurückgreifen. Im Vordergrund des Talks soll dabei die Diskussion mit den Teilnehmern im Rahmen einer offenen Fragerunde stehen.“

Wie dem auch sei. Ich wünsche der jungen Kameradin einen guten Auftritt, weiterhin Mut zu neuem Denken und bin gespannt, wie sie sich in diesem Umfeld schlägt.