Nein, nicht die Atomkernkraftwerke, sondern die Übertragung ihres Programms nach Afghanistan, will offenbar die ARD. Bereits im vergangenen Jahr ging eine Empörungswelle durch das Netz. Auch Dank der Berichterstattung der Bild-Zeitung gelang und gelingt es dabei, den schwarzen Peter der ARD zuzuschieben.
Vertieft man sich aber etwas in das Thema, stellt sich der Fall weniger eindeutig dar. So verteidigt die ARD die Beendingung der Ausstrahlung ihre Programms über den Satelliten Hotbird – denn darum geht es technisch – mit den hohen Kosten, die dafür anfallen sowie den ungeklärten Rechtsfragen bei einer Ausstrahlung im Ausland.
Kostenseitig ist die Rechnung einfach. Den 1 Million Euro Übertragungskosten pro Jahr stehen Einnahmen in Höhe von 17,98 x 12 x 5.000 (Soldaten, die GEZ zahlen) = 1.078.800 gegenüber. Problematisch aber scheinen vor allem die Rechtsfragen, um deren Klärung die ARD das Verteidigungsministerium gebeten hat. Offenkundig ist diese aber – wie bei so viele Kommunikationsthemen – bislang noch nicht erfolgt.
Dessen ungeachtet empören sich der Reservistenverband sowie engagierte Bürger auf Facebook, darüber, dass die ARD die deutschen Soldaten im Regen stehen lässt. Was sie dabei vergessen, ist, dass es vor allem der Dienstherr ist, der die Soldaten in Sachen Kommunikation mehr als kurz hält. So sollen zwar ab Mitte 2011 deutsche Soldaten besser ans Netz angebunden werden und wöchentlich 30 Freiminuten für Telefonate erhalten, richtig viel ist das aber nicht.
Wie es und was geht, wenn ein Dienstherr das Thema Kommunikation ernst nimmt, zeigt u.a. dieser Kurzfilm aus dem New York Times-Feature „A Year at War.“ Und, Bemerkung am Rande, dieses Feature zeigt auch, was an medialen Formaten möglich ist, wenn man das Thema Kommunikation ernst nimmt.