Konjunkturpaket für die Bundeswehr-Kommunikation

Ich begrüße ausdrücklich, dass es erste Anzeichen gibt, dass sich die Bundeswehr auf den Weg gemacht hat, ihre Kommunikation zu professionalisieren. Und ich begrüße ausdrücklich, dass sich die Bundeswehr dabei von externen Experten unterstützen lässt. So war beispielsweise die „Nutzerbefragung“ zu den Online-Präsenzen der Bundeswehr eine durchgängig erfreuliche Erfahrung. Auch die Entscheidungen, sich bei Konzept und Design dieser Präsenzen durch die Pixelpark AG helfen zu lassen sowie das Medienkonzept der Bundeswehr insgesamt gemeinsam mit der Electronic Media School neu aufzustellen, erscheinen mir sachgerecht. Es gibt wahrlich schlechtere Zwecke zu denen Haushaltsmittel eingesetzt werden können. (Und die Vertriebsaufwände der Vertragsnehmer bspw. durch Teilnahme an Bundeswehrveranstaltungen dürften sich darüber auch amortisieren).

Etwas irritiert bin ich aber, wenn ich höre, dass die Beratung innerhalb der Bundeswehr nicht wirklich angenommen wird, weil beispielsweise Online-Redaktionen die Reisekosten zu Workshops in Strausberg selbst tragen müssen, und daher keine Deligierten schicken. Sind das „Scheißhausparolen“, oder ist da etwas dran? Und: Was machen eigentlich die ganzen gute und teuer ausgebildeten Spezialisten innerhalb der Bundeswehr und im Besonderen an der AIK so den ganzen Tag, wenn für wirklich alle relevanten Bereiche externe Expertise benötigt wird? Oder anders gefragt: Auf welcher Grundlage haben beispielsweise die AIK als zentrale Ausbildungsstätte und die Informations- und Medienzentrale als Medienproduktionshaus bisher gearbeitet? Nehmen wir das geballte Konjunkturpaket für die Bundeswehr-Kommunikation also als zweierlei: Als Eingeständnis der auch hier immer wieder thematisierten Mängel und als Auftakt eines Lernprozesses – bei dem es allerdings wünschenswert wäre, möglichst viele Interne mitzunehmen. Nur so wird Lernen nachhaltig.

Nachtrag:

Oder um es anders zu sagen: Ich hätte das Projekt mit einer internen Arbeitsgruppe unter gezielter Zuhilfenahme externer Experten umgesetzt. Insofern bin ich gespannt, zu hören, wie das Verhältnis intern – extern hier ist.

2 Gedanken zu „Konjunkturpaket für die Bundeswehr-Kommunikation

  1. Es hat den Anschein, dass die internen „Medienexperten“ bei der Erstellung neuer Strukturen nicht beteiligt werden sollen und eine planlose militärische Führung sich nur auf teuer eingekaufte, externe Expertisen verlassen möchte. Da wird wieder viel Geld für eine weitere Beraterfirma ausgegeben. Ob es da Qualitativ eine Wiederholgung ala „Kienbaum“ geben wird?

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