Können wollen

„Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße es Wunst“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_kommt_von_K%C3%B6nnen).

Allerdings muss man auch können wollen (oder aber auch dürfen). Bei der Kommunikationspolitik der Bundesregierung und insbesondere des Verteidigungsministeriums stellt sich die Frage, was davon auf die Verantwortlichen zutrifft: Können, wollen oder dürfen sie nicht?

Bei grob geschätzt mindestens 1.000 Menschen im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums weiß ich (auch aus persönlicher Kenntnis), dass darunter viele sind, die können und wollen. Es ist daher in der Tat grotesk (http://www.geopowers.com/Kriege/inn_kon/afg_kon_III/afg_kon_iii.html#CIAOWinni), dass eine sowohl zahlenmäßig als auch intellektuell offensichtlich sehr kleine Führung, verhindert, dass eine ganze Organisation ihr Können zeigen kann. Nun mag man einwenden, dass dies in hierarchischen Organisationen so sein müsse, und dass dies im Militär besonders gelte. Dem widerspreche ich nicht grundsätzlich, aber ich bin überzeugt, dass eine ausschließlich nach Befehl und Gehorsam (inkl. vorauseilenden Gehorsams) handelnde Organisation ihre Legitimität gefährdet, wenn sie ein bspw. im Kampf sinnvolles System auch an der Schnittstelle zur Gesellschaft, in deren Dienst sie steht, versucht durchzusetzen. Außerdem widerspricht das fundamental dem im Konzept der Inneren Führung festgelegten Anspruch des Soldaten als mündigen Bürgers.

Das Versagen der Regierung und des Verteidgungsministers in genau dieser Frage wird unter anderem im Kontrast zur Arbeit eines Mannes, Winfried Nachtwei, deutlich, der quasi im Alleingang (und mit Unterstützung wirklich an der Sache interessierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) zeigt, was durch die Verbindung von Können und Wollen möglich ist. Mehr dazu ist hier zu lesen (und natürlich auf der Seite von Nachtwei selbst):

http://www.zeit.de/online/2009/32/bundestag-abgeordnete-rente-nachtwei?page=1
http://wiegold.focus.de/augen_geradeaus/2009/08/zur-lage-in-afghanistan-mcchrystal-und-nachtwei.html
http://www.geopowers.com/Kriege/inn_kon/afg_kon_III/afg_kon_iii.html#CIAOWinni

Dem Lob schließe ich mich vorbehaltlos an, und hoffe insbesondere, dass Nachtwei als Ein-Mann-Think-Tank seine Arbeit bspw. unter dem Dach der Böll-Stiftung fortsetzt und Tom Koenigs in den Bundestag einzieht und den Staffelstab aufnimmt. Und außerdem hoffe ich, dass die Führung des Verteidigungsministerium endlich, endlich erkennt, welche Chancen sich ergeben, wenn die das Können ihres Personals nutzt.

2 Gedanken zu „Können wollen

  1. Insbesondere die Afghanistan-Kenntnisse und -analysen von Herrn Nachtwei sind in der Tat das Beste, was hier in Deutschland von politischer Seite her gekommen ist. Dies in Verbindung mit seinen vielen Besuchen vor Ort (bei einem dieser Besuche hat er mich persönlich sehr beeindruckt) wird in der Tat deutlich fehlen.
    Daher schließe ich mich dem Lob ebenfalls vorbehaltlos an.

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