„Eine mörderische Entscheidung“ – Der Film zum Kunduz-Bombardement

Programmtip für den 30. August (ARTE) bzw. den 4. September (ARD, mit anschließender Diskussion bei Anne Will). Der Fernsehfilm „Eine mörderische Entscheidung“ will die Ereignisse zwischen April und September 2009 rekonstruieren, die schließlich zur Bombariderung zweier Tanklaster im Kunduz-Fluß führten. Mit den Presseunterlagen des NDR kann man sich schon ganz gut auf die Sendung einstimmen, der Trailer vermittel einen ersten Eindruck von der Machart des Filmes. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wobei ich mich sehr wundere, dass von offizieller Seite noch kein Protest gegen den Filmtitel zu hören war. Die Entscheidung von Klein, den Bombenabwurf zu befehlen, war unbestritten tödlich. Mörderisch war sie nicht. Es ist aber bezeichnend, dass sich bislang niemand gegen diese ehrabschneidende Formulierung verwahrt hat und sich eindeutig vor Klein gestellt hat. Vielleicht ist es aber auch verständlich, schließlich hieße das, auch das eigene Versagen einzugestehen.

4 Gedanken zu „„Eine mörderische Entscheidung“ – Der Film zum Kunduz-Bombardement

  1. Der Titel und der Trailer zeigen schon, dass es dort nicht darum geht den Fakten nach einen Film zu gestalten, sondern mit reichlich vorbelastetem Weltbild wieder einen Krieg-ist-scheisse-und-Soldaten-sind-Mörder-Film zu zeigen. Ich finds eine Schande.

  2. Nachdem ich die Presseunterlagen des NDR zur filmischen (und nicht juristischen) Aufarbeitung der Entscheidung des damaligen Kommandeurs Oberst Klein gelesen habe, werde ich mir den Beitrag garantiert anschauen.

    Das in den Presseunterlagen veröffentlichte Interview mit Matthias Brandt gibt einen guten Einblick in das nun abgeschlosenen Vorhaben, „Kunduz“ aus deutscher filmemachender Sicht aufzuarbeiten.

    Wer sich noch rechtzeitig bei Wikileaks die Datei ausgedruckt haben sollte, der kann ja gleichzeitig anhand der Dokumente „quer- und mitlesen“.

    Gespannt bin ich auf die Zusammensetzung der abschließenden Runde bei Anne Will. Vielleicht will ja hier jemand mitspekulieren, wer dabei sein wird. Ich vermute jedoch, dass Zeugen, die damals im Untersuchungsausschuss aussagten, bei Anne Will nicht dabei sein werden.

    • Omnid Nouripour und Rainer Arnold dürften gesetzt sein, für die anderen in den Unterlagen genannten Zeitzeugen dürfte sich auch eine Rolle finden lassen (bspw. die Eltern eines getöteten Soldaten in der ersten Reihe). Gut gefiele es mir, wenn General Schneiderhan dort wäre. Franz-Josef Jung dürfte sich fernhalten. Ein echter Coup (allerdings unwahrscheinlich) wäre es, einen Soldaten aus der OPZ aufzutreiben.

  3. General a. D. Schneiderhan wird díe Anfrage der Firma Will wohl negativ beantworten. Alles andere würde mich mehr als überraschen, noch dazu in Zeiten des Wahlkampfs.

    Red Baron (ich meine natürlich den echten) wäre optimal.

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