Informations- und Medienzentrale nach Berlin

An Propaganda in eigener Sache hat  sich unlängst die Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr (IMZBw) in St. Augustin versucht. Das ist, wie mir scheint, gründlich misslungen. Der einzige überzeugende Protagonist des Beitrages (gefunden via Soldatenglück) der Lokalzeit Bonn ist Oberst Klaus Bücklein.  Die Zuschauer dürften ihm abnehmen, dass er ersthaft an die Aufgabe herangehen wird, die IMZBw nach Berlin umzuziehen und die Belange der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Von denen kommen auch einige im Bericht zu Wort, und man wünscht sich, sie hätten besser geschwiegen – wie man sich im Übrigen auch wünscht, der Redakteur des WDR hätte sich nur halb so dumm gestellt.

Um nur einige Punkte zu nennen:

– Es ist nicht unverständlich, sondern sehr plausibel, dass die Medienzentrale der Bundeswehr zukünftig dort sein wird, wo die relevanten Entscheidungen fallen.
– Gute Medienarbeit ist keine Frage der Infrastruktur, sondern der intellektuellen und handwerklichen Fähig- und Fertigkeiten
– Die Investitionen sind keineswegs verloren. Die Fernsehtechnik wird – so nicht veraltet – einfach umziehen, die Immobilie verwertet
– Die IMZBw hätte in den vergangenen Jahren ausreichend Gelegenheit gehabt, zu zeigen, dass sie qualitativ überragend ist. Das wäre deutlich überzeugender gewesen als sich jetzt in Selbstmitleid zu ergehen.

21 Gedanken zu „Informations- und Medienzentrale nach Berlin

  1. …………………. nur schade, dass die eigenen Mitarbeiter von dem Bemühen die Belange zu berücksichtigen nichts zu spüren bekommen. Von Oberst Bücklein sieht und hört man nichts. Auch einen Art des Führungsstils.

  2. @sascha_stoltenow:

    Und wieder zeigt es sich, dass Sie als EKT Veteran an der alten Konkurenz aus Sankt Augustin kein gutes Haar lassen. Aber wen wundert es, wenn man auf diesen Blog ihre Selbstbeweihräucherungen im Artikel „Ben“ überstanden hat….. Da erkennt man schnell, welch geistes Kind Sie sind.

    Mit etwas Sachverstand würden Sie vielleicht erkennen, dass der Grund für das Ende der Medienzentrale bestimmt nicht bei den Mitarbeitern zu suchen ist, über die Sie hier im Artikel so herziehen. Die Führung dieses Hauses lag schon immer bei Soldaten. So ist wohl eher hier der Schuldige zu suchen. Was können die Arbeitnehmer dafür, wenn es der militärischen Führung in Bonn oder Berlin nicht gelingt dieses mediale Instrument richtig einzusetzen?

    Aber ich vergaß, Sie waren ja auch Soldat und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus…. nicht wahr? 😉

    Freuen Sie sich. Die IMZBw wird geschlossen und in Berlin wird unter der Federführung der AIK für ein paar Millionen von Steuergeldern (Peanuts) ein neues Medienhaus aufgebaut. Die Ergebnise von teuer eingekauften Beraterfirmen wie der „ems“, werden dabei unter den Teppich gekehrt, da sie nicht das gewünschte Ergebnis erbrachte……..

  3. Naja – BundeswehrTV war in Truppenkreisen noch nie besonders angesehen. Eigene Beiträge für TV werden ohnehin nicht mehr produziert – die eigene Nachrichtenproduktion ist weggefallen und durch die Deutsche Welle (billiger und besser) ersetzt worden. Was noch bleibt ist das Bedienen des youtube-Kanals der Bundeswehr – doch braucht man dafür tatsächlich eine derart teure Infrastruktur?? Ich denke nicht – das Studio hat ausgedient, die Beiträge können die Einsatzkamerateams liefern; für Schnitt/Vertonung etc gibt es in Berlin ausreichend Dienstleister. Also Rückzugsgefechte beenden und endlich mal die Konsequenzen ziehen: Bwtv ist tot und wird vom lamentieren nicht lebendiger. Im übrigen gilt. das Wort des Ministers ist ein Befehl, kein Diskussionsbeitrag – Soldaten akzeptieren das, wieso die zivile Seite eigentlich nie – ich empfehle einen Blick in den Dienstvertrag, in dem die Bereitschaft im gesamten Bundesgebiet eingesetzt zu werden verankert ist…..

  4. @danni:

    Befehlen, wie ein Soldat stur zu folgen, ist wohl nicht jedermanns Sache. Es gibt wohl tatsächlich noch Leute, die selbstständiges Denken betreiben und den Sinn oder Unsinn eines solchen Befehls hinterfragen.

    Ist es den wirtschaftlich gedacht, bei der momentanen Haushaltslage in Deutschland, solche Projekte wie neue Medienhäuser in Berlin neu aufzubauen, durchzuziehen?

    Wäre die vorhandene Infrastruktur nicht auch für andere Aufgaben zu nutzen, wie z.B. der dringend benötigten Nachwuchsgewinnung?

    Und wie entwickelt sich wohl die Medienvielfalt in den kommenden Jahren, ist die Bundeswehr darauf eingestellt, oder wird wie üblich nur die Gegenwart und Vergangenheit betrachtet?

  5. @hust: Sind Ihr Weltbild und die daraus resultierenden Erklärungsversuche nicht vielleicht ein bisschen zu simpel?

    Wie dem auch sei: Ich freue mich sehr, dass Sie den Artikel „Ben“ gelesen haben. Wie Sie allerdings darauf kommen, dass ich mich darin selbst beweihräuchert habe, ist mir schleierhaft. Die Resonanz, die ich auf diesen Beitrag erhalten habe, war eher „Sehr schöner Text, aber so demütig kennen wir Dich gar nicht als Blogger.“

    Nun zu den Fakten:
    – als „EKT-Veteran“ (vor allem aber als ehemaliger Fallschirmjägeroffizier) habe ich keinerlei Konkurrenzverhältnis zur Medienzentrale. Wenn ich mich recht erinnere hatte es die IMZBw damals sogar abgelehnt, EKT aufzubauen, weil man mit bwtv so beschäftigt war. Wenn das anders war, nur her mit den Informationen. (OpInfo war übrigens anfangs auch alles andere als begeistert von diesem Auftrag).
    – mir geht es hier nicht um abstrakte Schuldfragen. Die Führung der IMZBw (wie übrigens auch der EKT), habe ich hier häufig genug auf´s Korn genommen. Die Mitarbeiter der Medienzentrale waren nur insofern Gegenstand meiner Kritik, als dass ich mich darüber gewundert habe, dass einige von ihnen vor allem nach Dienst im Rahmen von gewiss genehmigten Nebentätigkeiten einen Feuereifer entwickelt haben, der mir im Dienst nur selten begegnet ist. Aber in der Tat, es hätte in der Verantwortung der Führung gelegen, dies anders zu gestalten.
    – zu Ihrer Behauptung, Beratungsergebnisse würden unter einen Teppich gekehrt, freue ich mich über Post, die das belegt. Darüber hinaus der Hinweis: die ems ist keine teure Beraterfirma, sondern eine Einrichtung, die zu wesentlichen Teilen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk getragen wird.

  6. @aberhallo: Das Medienhaus der Bundeswehr ist meines Wissens in erster Linie ein gedanklicher Rahmen für eine geplante Integration der verschiedenen Medien und Ressourcen der Bundeswehr. Es geht also nicht darum, Infrastruktur komplett neu aufzubauen.

    In und um Berlin gibt es ausreichend Liegenschaften, in die die Technik der Medienzentrale – so nicht veraltet – mit relativ geringem Aufwand eingebaut werden kann – und zwar in einer Weise, dass sie flexibel an die zukünftigen Veränderungen anpassbar sein wird.

    Eine Verwertung der Immobilie in St. Augustin erscheint mir auch einfacher, als bspw. in Strausberg, so dass das Saldo insgesamt also nicht allzu negativ ausfallen dürfte – wenn man denn dieses Projekt ordentlich managen wird.

    Das Problem der Nachwuchswerbung schließlich ist kein infrastrukturelles. Inhaltlich ist es ein intellektuelles, insgesamt ein derzeit nur kleines, denn die Bewerberzahlen sind gut. Problematisch ist allenfalls die Nachwuchssituation im Bereich des freiwilligen Wehrdienstes, der im Vergleich zu den Vorteilen eines SaZ 4 Mannschaften einfach schlechter abschneidet.

  7. Und immer noch geht keiner mit nach Berlin –

    dort in der Hauptstadt „stümpert“ man derweil herum und keiner will Schuld an der „Zerschlagung“ der IMZBw in Bonn gewesen sein.

    Das komplett funktionsfähige Medienhaus in Bonn will keiner haben – weil es nunmal in Bonn steht. In Berlin stehen sich untaugliche Kasernenblocks und Verwaltungsgebäude gegenüber und zanken sich um Büroräume. Und in Strausberg hält man sich derweil bedeckt – will man das Thema nur nicht mehr „anrühren“ – könnte ja in Arbeit ausarten – sagenhaft DIESE Bundeswehrreform Herr Minister

  8. Medienzentrale der Bundeswehr ! Wir haben bald Mitte 2013 – immer noch keine tragfähiges Konzept, kaum einer der betroffenen Mitarbeiter wird mit umziehen – Gebäude in Berlin weit verstreut – ehemalige Kasernenanlagen ohne entsprechende Infrastruktur. Die Verantwortlichen in Berlin und Strausberg schweigen. Personen die für für diese Fehlentscheidung zur Zerschlagung der IMZBw verantwortlich waren, sind teilweise nicht mehr da, oder wollen es nicht gewesen sein. Viel Vergnügen Bundeswehr ….

  9. In Berlin sind eh nur Leute in der Verantwortung, die mit Medienarbeit bisher nur wenig oder gar nix zu tun hatten. Wie sollen die den ein funktionierendes System aufbauen?

    Es ist schon erschreckend, wie da in Berlin immer noch versucht wird ein Traumgebilde umzusetzten, welches sich als reine arbeitsunfähige Theorie abzeichnet.

    Die militärischen Verantwortlichen sind schon mit wenig zufrieden und bejubeln ihre ersten Videobeiträge auf dem Facebook-Wir.dienen.Deutschland-Account über das Hamburger Hafenfest. Wenn das die zukünftige Qualität der Medienarbeit aus Berlin ist… na dann: viel Glück! Hier zählt anscheinend: lieber Mist, als gar Nix (Breite statt Tiefe).

    Aber so lange niemand protestiert, wird halt weiter „gewurschtelt“……
    Irgendwie wird es schon gut gehen und die selbsternannten Medienfachlaute, lassen sich schnell auf andere Dienstposten weiterversetzten.

  10. Mich würde mal interessieren, warum dieser Offizier damals ausgerechnet in die Medienzentrale der Bundeswehrversetzt wurde? war das Zufall? War es auch ein Zufall, dass Oberstleutnant B., der mit dieser Medienfirma der Frau L. – seltsamer Weise aus Berlin, offensichtlich zusammenarbeitete, in den Verdacht der Untreue geriet und somit dem Ansehen der Medienzentrale öffentlich Schaden zugefügt wurde? Welche Kontakte gab und gibt es in Berliner Kreise, denen das Medienhauses in Bonn seit jeher ein Dorn im Auge ist?

  11. @Sapiens Horgard
    Uiuiui, schöne Verschwörungstheorie!

    Und das nur, weil jetzt auch mal Zivilisten umziehen müssen…

    Pöse Welt 😉

  12. Nur keine falsche Schadenfreude. Es muss keiner umziehen. Den Schuh in Berlin möchte sich meines Wissens auch so gut wie keiner von den zivilen Fachkräfte anziehen… Siehe Medienberichte

  13. @bitte_so_nicht
    „jede Dienstzeit endet mal… und was dann? “

    Das ist einfach: Fallschirmjäger ist eine Lebenseinstellung, ob ich das in zivil oder in Uniform bin, spielt kaum eine Rolle.

    Auf jeden Fall werde ich nicht zu einem wehleidigen und an seinem linksrheinischen Ufer klebenden, die eigenen Interessen über den Auftrag stellenden, ewig nachtretenden Defätisten werden – hoffentlich 😉

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