Kontrolliertes Risiko – Blogs und Filme aus Afghanistan

Jetzt will also auch die Bundeswehr aus dem Einsatz bloggen lassen. Die Blogger sind gut gewählt: ein junger Feldwebel, eine nur etwas ältere Kameradin im Dienstgrad Oberfeldwebel und ein erfahrener Hauptfeldwebel. Die Videoportraits der drei Soldaten auf der Webseite der Bundeswehr vermitteln nicht nur ein sehr glaubhaftes Bild des deutschen Militärs, sondern stellen auch eine echte Nähe her. Da gehen also drei Menschen, die wir uns alle auch als unsere Nachbarn vorstellen können, nach Afghanistan. Definitiv keine Medienprofis, etwas unsicher im Auftritt vor der Kamera, aber durchaus freudig gespannt, so, wie viele deutsche Soldaten wohl sind. Der Umstand, dass zwei von ihnen vornehmlich in den Feldlagern Dienst tun werden, schmälert ihre Leistung in keiner Weise, verweist aber auf den Kontrollwillen der militärischen und politischen Führung. Rein statistisch ist es weniger wahrscheinlich, dass diese Soldaten zu Schaden kommen – und es fördert das politische Ziel, den Einsatz als zwar anstrengend und fordern, aber doch nicht ganz so kriegerisch erscheinen zu lassen.

Entsprechende Bilder will die Bundeswehr selber steuern. Folgt man dem Bericht des Medienmagazins Zapp (Zusatzinformationen, wie bspw. ausführliche Interviews gibt es auf hier auf der Zapp-Seite), werden wir in Zukunft verstärkt mit Bildern von Helmkameras aus dem Einsatz rechnen müssen. Ich begrüße diese Entwicklung, denn wir brauchen Bilder dieses Krieges. Nur wenn wir diese Bilder haben, können wir ernsthaft darüber diskutieren, was wir unseren Soldatinnen und Soldaten zumuten wollen.

3 Gedanken zu „Kontrolliertes Risiko – Blogs und Filme aus Afghanistan

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