„Nicht auf den militärischen Blickwinkel verengen“

Neuer Einsendeschluss des NATO-Videowettbewerb „Why Afghanistan Matters.“ Einer der Gründe dürfte vermutlich die  bislang eher geringe Beteiligung sein. Mittlerweile hat auch Ulrike Merten, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses und Mitglied im Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, die Fragen des des Bendler-Blog zum Wettbewerb beantwortet.

Offen gesagt, hätte ich mir eine etwas differenziertere Sichtweise gewünscht (Ulrike Merten merkt vorab an, dass die von mir aufgeworfenen Fragestellungen leider so weit gefasst seien, dass ihr eine konkrete Antwort kaum möglich sein wird), aber mögen sich die Leserinnen und Leser selbst ein Urteil bilden (zumal ich finde, dass es einen eigenen Charme hat, dass ich die Antworten bewusst nicht journalistisch bearbeite, sie deshalb etwas rauher sind):

1. Wie bewerten Sie den Wettbewerb grundsätzlich?

Zur Beantwortung Ihrer ersten Frage, wie ich den Video-Wettbewerb „Why Afghanistan Matters“ bewerte, fehlt mir ein Überblick über eingegangene und künftig eingehende Beiträge, insofern sehen Sie mir bitte nach, wenn ich hierzu keine Bewertung vornehme. Grundsätzlich halte ich es für durchaus denkbar, dass engagierte Beiträge einen positiven Beitrag bei der Wahrnehmung der gegenwärtigen Situation und der künftigen Entwicklung in Afghanistan leisten können.

2. Welche Beteiligung erwarten Sie sich von Seiten der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr?

Auf Ihre zweite Frage, welche Beteiligung ich von Seiten der Soldatinnen und Soldaten erwarte, kann ich leider keine Prognose abgeben, weil mir eine Einschätzung der Resonanz unter den Angehörigen der Bundeswehr nicht möglich ist. Unabhängig davon wünsche ich dem Wettbewerb eine Vielzahl von Beiträgen, die einen seriösen Ein- und Überblick im Sinne des von den Initiatoren vorgegebenen Themas ermöglichen.

3. Gibt es Bilder aus Afghanistan, die Sie in der öffentlichen Diskussion um den Einsatz vermissen und warum?

Mit Ihrer dritten Frage, welche Bilder aus Afghanistan ich in der öffentlichen Diskussion vermisse und warum, sprechen Sie mich nicht nur auf rationaler, sondern auch auf emotionaler Ebene an. Eine differenziertere Darstellung der Lage in Afghanistan wäre in meinen Augen sehr wünschenswert. Bilder erfolgreicher Aufbauarbeit, insbesondere auch durch zivile Kräfte, die Unterstützung durch die Bundeswehr, die Übernahme weiterer Aufgaben durch die Bundeswehr, die Bemühungen um die Bildung eines Vertrauensverhältnisses zur afghanischen Bevölkerung, aber auch Bilder vom Einsatz der Bundeswehr, die nicht ausschließlich die Situationen von Anschlägen darstellen, dies alles könnte aus meiner Sicht eine Auseinandersetzung des Betrachters mit der vielschichtigen Problematik unter sozialen, kulturellen und politischen Aspekten in Afghanistan fördern und einer Verengung auf einen rein militärischen Blickwinkel entgegenwirken.

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