Symposium in Strausberg

Der kommunikative Höhepunkt dieser Woche dürfte das Symposium „Sicherheitspolitische Kommunikation und Web 2.0″ vom 4. bis 6. Dezember sein, das die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK) gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft veranstaltet. Dessen Leiter, Prof. Dr. Martin Löffelholz, einer der wenigen Wissenschaftler in Deutschland, die sich dieses Themas annehmen, hat die Veranstaltung gemeinsam mit seinen Studierenden und der AIK vorbereitet.

Was mich besonders gefreut hat, ist dass auch ich eine Einladung zum Symposium erhalten habe. Leider werde ich aus „dienstlichen“ Gründen nicht nach Strausberg fahren können. Dennoch bin ich gespannt auf die Ergebnisse, die – hoffentlich – schneller veröffentlicht werden, als dies manchmal bei den Symposien der AIK der Fall ist. (So wurden wesentliche Ergebnisse des 10. Symposium von 2005 erst in diesem Jahr unter dem Titel „Sicherheitspolitische Kommunikation im Wandel“ veröffentlicht.

Weil der Wandel vor allem im und wegen des Internet derzeit eher etwas schneller vonstatten geht, ist das Thema gut gewählt. Auf dem Programm stehen am ersten Tag unter anderem:
– Informationsarbeit im Rahmen der Auslandseinsätze der Bundeswehr am Beispiel Afghanistan aus Sicht des Einsatzführungskommandos
– Das Internet als Plattform strategischer Kommunikation bezogen auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr
– Informationsarbeit von BMVg/Bundeswehr im Intranet und Internet

Aus Bloggersicht wird Thomas Wiegold vom Focus sicher am Abend des Tages eine spannende Diskussion anstoßen.

Das Programm des zweiten und dritten Tages klingt etwas nach „Die Bundeswehr als großer studentische Experimentierkasten.“ So dürfen Julia Joswig und Nina Wolke von der Hochschule Niederrhein sich über „Das Bild der Marke „Bundeswehr“ in der Öffentlichkeit“ äußern. In ihrer Diplomarbeit versuchen sie, die Bundeswehr als militärische Hilfsorganisation zu positionieren. Das hat ihnen ein gewisses Presseecho eingebracht, allerdings lässt sich bereits aus der Distanz feststellen, dass die Bundeswehr weniger ein ästhetisches als inhaltliche Kommunikationsprobleme hat.

Auf deutlich mehr Substanz dürfen sich die Teilnehmenden dagegen bei Matthias Duchscherer und Martin Löffelholz freuen, die in ihrem Vortrag „Das Internet als Plattform strategischer Kommunikation“ sicher auf die Ergebnisse einer exzellenten Diplomarbeit von Duchscherer und die weitergehenden Untersuchungen des Lehrstuhls von Löffelholz aufbauen werden. Hier heißt es für die anwesenden Kommunikationsverantwortlichen der Bundeswehr: gut zuhören – und dann umsetzen.

Am Nachmittag des 5.12. und am Vormittag des 6.12. ergänzen dann u.a. Vorträge zu Instrumenten wie Weblogs, Podcast, Foren, Communities und – mein Lieblingsthema – Videoportale in der sicherheitspolitischen Kommunikation die strategischen Themen.

Insgesamt erwartet die Teilnehmenden also das komplette Spektrum der Kommunikation im Web 2.0, und wir werden hoffentlich sehr bald erfahren, ob die Bundeswehr den ein oder anderen Impuls aufnehmen wird.

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