In Dresden – Der Minister spricht zur Kommunikation der Bundeswehr

Für die Freunde der Metakommunikation und Beobachtungen höherer Ordnung ist es vermutlich ein Fest, zu erfahren, dass der Bundesminister der Verteidigung über die Kommunikation der Bundeswehr sprechen wird. Etwas weniger hintersinnig:

Am  6. Juli 2012 ist Thomas de Maizière zu Gast beim Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Dresden zu Gast. Er wird dort einen Vortrag zum Kommunikationskonzept der Bundeswehr – man muss also spätestens jetzt davon ausgehen, dass es eins gibt – halten und dieses anschließend mit dem Institutsleiter Professor Wolfgang Donsbach (und dem Publikum) diskutieren.

Weil ich im Urlaub bin, kann ich leider nicht in Dresden sein. Vielleicht aber mag jemand anderes hinfahren und folgende Frage mitnehmen:

Warum hat die Bundeswehr keinen Kommunikationschef?

Gäbe es ihn, wäre er prädestiniert, das Kommunikationskonzept der Bundeswehr vorzustellen und zu diskutieren. Von Thomas de Maizière hingegen würde ich sehr gerne etwas über das Kommunikationskonzept des Bundesministeriums der Verteidigung erfahren. Dieses ist nämlich in Teilen hervorragend, auch weil der Minister die Rolle des obersten Kommunikators bemerkenswert gut ausfüllt und mit Stefan Paris exzellente Unterstützung an seiner Seite hat. Aber vielleicht ist auch diese Frage zu hintersinnig. An einem Institut für Kommunikationswissenschaft hätte man aber drauf kommen können …

8 Gedanken zu „In Dresden – Der Minister spricht zur Kommunikation der Bundeswehr

  1. Dieser Minister benötigt kein Kommunikationskonzept – da er nicht kommuniziert! Er hält es nicht einmal für nötig – seriöse Anfragen von seinen Parlamentskollegen zum Thema „Kosten der Bundeswehrreform“, und in diesem Zusammenhang auch heikle Fragen über kostspielige Umzugspläne zu beantworten. Dieser Minister hat in seiner Wirkung auf sein eigenes Personal, eine regelrecht „authistisch-technokratische“ Ausstrahlung. Da brauchts kein Komunikationskonzept: Einfach die offiziellen Verlautbarungen ins Intranet setzen, es ist ja auch egal ob´s einer liest oder nicht…

  2. WOW, nach fast 6 Wochen zurück im Blog. Ich hatte ihn schon vom Favoriten gelöscht.
    Nach so viel Schelte an der Informations- und Kommunikationsleistung des Hohen Hauses ist Ihr Lob schon etwas verwunderlich, da die Gesamtverantwortung für dieses Tätigkeitsfeld genau bei der o.a. genannten Person liegt…

    Nix für Ungut.

  3. @schulz: Schnelllebige Zeiten in diesem Internet 😉 Als One-Man-Show muss ich mit diesem potentiellen Liebesentzug rechnen, vor allem, wenn ich offline so viele Dinge tun muss, die mich von meinem Hobby abhalten.

    Und das Lob der Kommunikationsleistung ist Teil der Kritik, denn es ist in der Tat ein Versäumniss, die Streitkräfte kommunikativ so zu vernachlässigen. Aus der Eigenlogik des Ministeriums aber ist das „sachgerecht.“ Dass das wiederum nicht den Soldaten gerecht wird, darauf weist H_Munster hin. Es ist halt ein Unterschied, ein Ministerium zu führen und Streitkräfte zu führen. So lange aber eine Generalität existiert, die zum Widerspruch weder den Willen noch die Ressourcen hat, ist es möglich, so zu agieren.

  4. Guten Morgen Sascha, ich werde am Freitag dienstlich dabei sein – wenn du Fragen hast bitte per mail an mich – vielleicht kann da behilflich sein 😉

    Beste Grüße aus Bonn, CK

  5. @Hr Stoltenow: Zunächst einmal recht herzlichen Dank für Ihren sehr lesens- wie nachdenkenswerten Beitrag in der letzten loyal.

    Zum Thema allgemein: Ich denke durchaus, dass ein reiner Kommunikationsexperte im BMVg (Ebene B3?) seinen berechtigten Platz hätte (Das Kästchen des Referats denken Sie sich bitte unmittelbar unter Herrn Paris -der durchaus Head of Theatre bleiben sollte). Ausgestattet mit einem kleinen Team unterschiedlichster Dienstgrade/ zivile Entsprechung und unterschiedlichster Jahrgangsbänder, sollte dieser die konzeptionelle Arbeit leisten und es dann durch eine zu wählende Arbeitsebene (SKA, Führungskommandos der Orgbereiche) umsetzen lassen.

    Denn wie heißt es so schön: Die Kommunikation der Bw muss die ansprechen, die potentiell dazu kommen würden/ werden, die dabei sind, die dabei bleiben, die ausscheiden nach gewisser Zeit aber als backbone (Reservisten, Berater) nutzen/ agieren können und vergessen wir auch nicht die, die dabei waren: ein Riesenacker zum bepflügen also.

  6. @Sachlicher: Herzlichen Dank für das Lob, das zu einem großen Teil auch der loyal-Redaktion gebührt. Das Modell, das Sie beschreiben, ist eine denkbare Richtung, wobei die TSK’en darin noch eine stärkere Rolle spielen können nach meinem Geschmack.

  7. wobei die TSK’en darin noch eine stärkere Rolle spielen können nach meinem Geschmack.

    Dass werden sie müssen. Ich würde Ihrem Geschmack also Geltungsrang einräumen.

    Denn so kommunizierte es ja der Generalinspekteur, Herr General Wieker: der Oberkommandierende (Ich leite die Bezeichnung einmal salopp von der Anzahl der Sterne seines Kommandos ab.) des Orgbereiches wird per Auftrag geführt-diffizile Vorgaben passen da nicht (immer).

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