Zu Guttenberg muss Minister bleiben

Die besten Lehrmeister für Soldaten sind Soldaten, die im Gefecht standen und es überlebt haben. Der beste Verteidigungsminister für die Bundeswehr in der Mediengesellschaft ist ein Politiker, der alle Höhen und Tiefen dieser Gesellschaft ausgelotet hat. Zu Guttenberg hat dies in bemerkenswert kurzer Zeit erlebt. Auch deshalb gibt es keinen besseren Verteidigungsminister – wenn er sich nun in Demut zu seinen Fehlern bekennt, rückhaltlos aufklärt, und diejenigen, die er enttäuscht hat, um Verzeihung bittet. Auch für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gibt es dann keinen besseren Minister mehr, denn sie können sich sicher sein, dass sie sobald nicht mehr als Staffage der Selbstinszenierung des Ministers missbraucht werden.

36 Gedanken zu „Zu Guttenberg muss Minister bleiben

  1. > Unterstützt unsere Truppen !!!
    >Unterstützt unseren Minister !!!

    @bdv: ich versteh den zusammenhang nicht

  2. @Ein Kollege: Ich verstehe den Zusammenhang so, dass zu Guttenberg recht viel in Richtung Veteranenverband geleistet hat (u.a. Einladung zum Tag der offenen Tür im Ministerium), und sich der Verband daher sollidarisch zeigen möchte.

  3. Support our Troops ist ein Solidaritätszeichen für unsere Soldaten. Es durch Verknüpfungen wie oben zu politisieren, erweist den Kameraden einen Bärendienst.

  4. Wo bleibt der Charakter? Auf der Strecke! Wer einen Gorch-Fock-Kapitän ohne Anhörung und Beweis ausmustert und immer die Schuld anderen unterschiebt, ist ein mieser Vorgesetzter. Für mich ist Guttenberg ein 39-jähriger Grünschnabel, ein Großsprecher.
    Ein Offiziersanwärter an der Bundeswehrhochschule, der schummelt, fliegt aus Studium UND Bundeswehr. Sein Chef darf bleiben. Wen wundert da der Vertrauensverlust der Politik bei den Menschen. Zu Recht! Künftig müssen wir wohl die finanziell belohnen, die noch zur Wahl gehen…
    Sorry, aber jeder Tag länger, den „Gutti“ und Adelsfrau sowie ähnlich Gelagerte uns noch länger politisch und medial belästigen, ist ein verlorener Tag! Deutschland und wir hätten Besseres verdient.

  5. Mag sein das es keinen „Besseren“ gibt. Mag sein das er sich in Demut zu seinen Fehlern bekennt und um Verzeihung bittet. Aber die Frage ist doch, ob man Glaubwürdigkeit mit ständigen Revisionen, Verheimlichungen oder Umdefinitionen auf Dauer als „Ehrlichkeit“ verkaufen kann. Und die Frage ist auch, wie lange ihm das die Menschen in seinem Verantwortungsbereich abnehmen. Er ist und bleibt ein sympatischer „Zeitgenosse“, dem die Menschen offensichtlich noch immer „seine Fehler“ zu verzeihen vermögen. Weil er soooo unvollkommen scheint wie sie selbst. Aber von einem Politiker erwarte ich, das an sein Handeln die gleichen Maßstäbe anlegt, welche er auch von anderen verlangt. Wenn ein Soldat, in seinem Verantwortungsbereich einen solchen „Fehler“ begeht, dann wird er nach den Dienstvorschriften gemaßregelt. Eine Rolle „Panzertape“ mitgenommen reicht da schon aus um ihn aus dem Dienst zu entlassen. Und das ist richtig so! Begründet wird das vornehmlich mit dem Faktum: Das Vertrauensverhältnis zwischen Dienstherr und Untergebenen ist zerstört. Und auch das ist richtig so! Nun Herr zu Guttenberg muss dieser Grundsatz auch für ihre Person gelten, wenn sich die Vorwürfe bestätigen. Alles andere ist regieren nach Gutsherrentum! Es würde die Kluft zwischen Regierten und regierenden weiter verbreitern. Da hilft irgendwann auch keine, noch so nette Entschuldigung!

  6. @Opa says

    > Eine Rolle “Panzertape” mitgenommen reicht da schon aus um ihn aus dem
    > Dienst zu entlassen. Und das ist richtig so!

    Da bleiben aber nicht mehr viele Soldaten übrig. Ansonstn d’accord.

  7. @Ein Kollege : Nunja aber ich denke es trifft des „Pudels Kern“. Und wenn dabei nicht mehr viele Soldaten „übrig blieben“ warum dann Minister?

  8. Das Statement von zu Guttenberg ist perfekt, die Bilder dazu zeigen aber auch, unter welch enormer Anstrengung er dabei steht:
    http://www.youtube.com/watch?v=Khe9du-6k_M&feature=player_embedded

    Anbei noch eine Übersetzung:

    …Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung – sie gab es auch nicht.

    Von Angela Merkel lasse ich mir nichts sagen, und von sonst niemandem auch nicht. Ich bin ich und stehe über allem.

    Meine von mir verfaßte Dissertation ist kein Plagiat.

    Das hat niemand behauptet, so dass der Satz immer richtig ist, denn die Dissertation ist die gesamte Arbeit.

    Sie ist über etwa 7 Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden und sie enthält fraglos Fehler.

    So dumm, das Offensichtliche nicht zu zugeben, bin nicht mal ich. Ich scheue aber auch nicht davor zurück, auf die Tränendrüse zu drücken und meine Frau und meine Kinder zu instrumentalisieren. (Anm. Ich habe als junger Familienvater auch wissenschaftlich gearbeitet. Würde ich das anführen? Nein. Würde ich es als Kommunikationsberater empfehlen? Auf jeden Fall!)

    Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewußt getäuscht oder bewußt die Urheberschaft anderer nicht kenntlich gemacht. Sollte sich jemand durch inkorrektes Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1.300 Fußnoten und 475 Seiten hierdurch verletzt fühlen, so tut mir dies aufrichtig leid.

    Bei einer so umfassenden Arbeit können Fehler passieren. Das versteht jeder. Und: „Es wurde nicht bewußt getäuscht“ ist nicht gleich: „Ich habe nicht getäuscht.“ (Wie es allerdings möglich ist, unbewusst so viele Stellen in die Arbeit zu kopieren, vermag ich nicht zu sagen.)

    Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth.

    Und Ihr haltet jetzt bitte schön das Maul!

    Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte und werde gerne bis zum Ergebnis der Prüfung vorübergehend auf das Führen des Titels verzichten – allerdings nur bis dahin, anschließend >würde ich ihn wieder führen. Ich werde bei mir keine anderen Maßstäbe setzen, als ich sie bei anderen angesetzt habe.

    Ich zieh mein Ding durch. Wissenschaft nimmt eh keine Sau ernst. Aber eigentlich habe ich recht.

    Die Menschen erwarten, daß ich mich um mein Amt als Verteidungsministers mit voller Kraft kümmere. Eine historische Reform der Bundeswehr gibt hierfür genügend Anlass. Ebenso die Verantwortung für die Soldaten im Einsatzgebiet wie ein Ereignis des heutigen Tages erneut vor Augen führt.

    Es gibt wichtigeres, und ich werde auch weiterhin tote (und lebende) Soldaten instrumentalisieren, wenn es mir nutzt.

    Genau so muss man das machen. Optimale strategische Kommunikation, denn im öffentlichen Diskurs kommt an:

    Er hat einen Fehler gemacht, er hat sich entschuldigt, er ist Opfer einer Hetzkampagne, er hat wichtigeres zu tun, und alle, die ihn jetzt noch kritisieren sind kleinmütige Neider. Er wird unsere Land in eine strahlende Zukunft führen.

    Perfekt eben.

  9. …. das was ich Herrn Guttenberg zu Gutte halte, ist, dass er anfangs dem Posten des Verteidigungsministers die Aufmerksamkeit und Würdigung in der Öffentlichkeit beschert hat, die er (der Posten) und damit auch die Bundeswehr verdienen.

    Leider hat er meinen Ansprüchen nur die ersten paar Tage genügt… bis zu seiner ersten Aussage bzgl der Tanklaster in Kundus einschließlich.

    Ob es auf dem Politikparkett bessere gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, außerhalb gibt es viele. Ab SaZ 12 trau ich es fast allen Offizieren zu (vielen PUO, die ich kennenlernen durfte, auch), zumindest, was Loyalität, Integrität und Anerkennung anderer Intelligenzen angeht. Einarbeiten in fremde Materie wurde in der militärischen Vergangenheit schon zu genüge bewiesen. Es gibt tausende potentieller Kandidaten. Und selbst ziviles Potential ist existent. Relevant wäre dann fehlende Beratungsresistenz.

  10. @Julia: Ganz so einfach ist es nicht – und das ist keinesfalls belehrend gemeint. Zu Guttenberg hat unter erheblichem Druck mit Hilfe seiner Berater analysiert, was zu tun ist. Dazu gehört auch, sein Publikum genau zu kennen. Liest man sich bspw. die Kommentare auf seinem Facebook-Profil durch (http://www.facebook.com/notes/karl-theodor-zu-guttenberg/personliche-ausserung/10150103749636926) geht die Kalkulation voll auf: Die Seinen stehen in Treue fest zu ihm – und die, die gegen ihn sind, sind linke Zecken, Neider, Kleingeister, Hinterbänkler. Zu Guttenberg weiß, dass ihn ohnehin nicht 100 Prozent der Deutschen wählen werden, 50 reichen ihm, sogar 40.

  11. Seine Berater sind sicherlich versierte Neuro-Linguistic-Programming-ler, die ihn auf seine Augenbewegungen konditioniert haben…. Deutliche Abweichungen in den Reden vom 26.11.09 und der heutigen zu seinen sonstigen Äußerungen….

    Dennoch denke ich, er unterschätzt sowohl Publikum als auch Fankurve.

  12. Moin,
    KT hat das Glück verlassen, vielleicht kann er durch die gefallenen Kameraden nochmal den Kopf aus der Schlinge ziehen!!!
    Mal sehen wann am Wochenende noch weitere Bomben platzen!!
    FB

  13. @Ein Kollege

    Ja, ich stehe hinter unserer Truppe, den Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, mit ganzem Herzen und so gut es geht, aber bei „Support our Troops“ und gelber Schleife („Yellow Ribbon“) denke ich immer an GI’s und amerikanische Kleinstädte ganz weit draussen, da tut sich bei mir lange nicht so viel, tut mir leid!

    Gerade heute sollten wir in erster Linie hinter den Soldaten, ihren Vorgesetzten und Angehörigen stehen, fehlenden Gänsefüsschen und Fußnoten zum Trotz!

  14. …mich würde übrigens nicht wundern, wenn ihm die über 80 unangemerkten Zitate von Ghostwritern zugeschoben worden sind… Aber auch dafür würde er noch eine gegeelte Ausrede erfinden – was sollen unsere Kinder von sowas denken? Adlige Demut – das wäre ja noch schöner. Journalisten haben gefälligst ohne Nachfrage freiherrliche Verkündigungen zu verbreiten – basta!

    Übrigens der Charaktermensch Georg Leber ist mal als Verteidigungsminister zurückgetreten, weil er für Fehler anderer die Verantwortung übernehm. Der adlige Volkstäuscher grinst uns nur ölig an!
    Habt Ihr mal seine Pseudo-Rechtfertigung gehört: die Dissertation sei kein Plagiat. Soweit wollte niemand gehen, einiges wird schon original von ihm sein. Ist sein Doktorvater nun eigentlich der Beihilfe mitschuldig?

  15. An den Blogherren: Sie dekonstruieren sauber als PR-Berater das Statement des Ministers und bleiben gleichzeitig bei der Forderung, dass dieser Mann Minister bleiben soll. Das nenne ich eine Sternstunde der PR 🙂 –Detlef

  16. @Detlef: Das ist Dialektik 😉 Und wenn ich das Programm dieses Blogs ernst nehme, muss ich das wohl so machen:
    – als PR-Berater versuche ich meine professionelle Perspektive auf Kommunikation einzubringen
    – als Idealist und Aufklärer versuche ich die Konstruktion von Wirklichkeit, so wie ich sie verstehe, den Leserinnen und Lesern so transparent wie möglich zu machen
    – und als Reserveoffizier versuche ich eine soldatisch geprägte Sicht in die öffentliche Diskussion einzubringen

    Die Integration dieser teils widersprüchlichen Perspektiven prägt – ohne Anspruch auf Wahrheit – die Gesamtbewertung, die aber auch an Bedingungen geknüpft ist.

  17. Ich glaube auch, dass er bleiben wird. Aber was ich nicht verstehe: wieso gabs denn keine ehrliche Entschuldigung und ein „Sorry, war nur so ne Idee“ (wer die Anspielung erkennt, gewinnt 100 Punkte und ein Gummientchen)? Ich glaube, das hätte die meisten Leute mit ihm versöhnt. Wieso rät man als PR-Berater zu so einem eher defensiven und irgendwie auch in der Analyse passiv-aggressivem Verhalten? Das versteh ich einfach nicht…

    Und was ich auch nicht verstehe: wieso kommt denn das erst jetzt raus und wieso ist denen das nicht schon viel früher aufgefallen? Ist doch nicht so, als wäre es heute immer noch irre leicht, in geistes- und sozialwissenschaftlichen Arbeiten zu bescheißen, was das Zeug hält (Stichwort Professoren-Tools gegen Plagiate). M.E. gehören zum Betrügen immer zwei: einer, der betrügt… und einer, der sich betrügen lässt.

    Letztendlich hat Guttenberg mit dem wissenschaftlichen System und seinen Schlupflöchern nur das gemacht, was Tausende mit dem Steuersystem und seinen Schlupflöchern machen: es ausgenutzt. Das soll es nicht schönreden, nur… ein jeder fasse sich an die eigene Nase, bevor er oder sie mit Steinen werfe.

    Im Grunde ist der Grund für die Aufregung auch nicht, dass er beschissen hat (absichtlich oder unabsichtlich), sondern dass die Leute es nicht erwartet haben. Man hatte wahnsinnig hohe Erwartungen an ihn, und je höher die Erwartungen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man enttäuscht wird und desto schlimmer wird die Enttäuschung. Seien wir doch mal ehrlich, wäre es Westerwelle gewesen, bei dem es herausgekommen wäre, hätten alle nur die Augen verdreht und gesagt „was anderes haben wir auch nicht erwartet“ und wäre es Frau Leutheusser-Schnarrenberger gewesen, hätte mindestens die Hälfte der Leute erstmal überlegt, wer das eigentlich ist…

    Ich für meinen Teil will, dass der Mann seine Job macht und dass man ihn den machen LÄSST. Ob er nun vergessen hat, die Zitate kenntlich zu machen oder es sogar „vergessen“ hat… das war scheiße, keine Frage und vermutlich auch dumm (ich persönlich hab in meinem Studium immer lieber einmal zuviel als zu wenig Zitate kenntlich gemacht…), aber es ist auch ne großartige Ablenkung von den Problemen, die WIRKLICH bestehen und mehr oder weniger grob zusammengefasst Bundeswehrreform, Ausbildung und Moral in der Truppe und Wahrnehmung von Bündnisverpflichtungen vs. sinkender Zustimmung in der Bevölkerung zu eben jenen heißen. Lassen wir doch die Vernebelungstaktik endlich wieder bleiben und stellen uns den Problemen…

    Mh. Soviel wollte ich gar nicht schreiben. Äh… weitermachen.

  18. Also, ich hätte es beeindruckender gefunden, wenn dieser Überflieger gesagt hätte, dass er gerade weil er nämlich drei Kinder zu Hause hat, diese Promotion nicht hat ordentlich durchführen können! Jeder der Kinder hat weiß, und die die keine haben ahnen es, dass neben einer ausgefüllten Vaterrolle (oder eben Mutter) kaum Zeit für anderes bleibt. Und für ein Bundestagsmandat und einer Promotion schon mal gar nicht! Kein wunder also, dass diese Arbeit von Ihm nicht zu schaffen war. Hätte er doch auf seine ihn zu sehr bindenden Vaterpflichten verwiesen – ich hätte ihn geliebt dafür…

  19. @JRK: Zum einen hat er nur zwei Kinder (drei haben wir), zum anderen hat er die Tränendrüsennummer schon am Freitag verwurstet. Zweimal Kinder instrumentalisieren geht nicht …

  20. @sascha_stoltenow: zum einen Respekt für drei Kinder. Das ist eine Leistung die nicht hoch genug einzuschätzen ist. Ich habe es bisher nur auf eines gebracht.
    zum anderen: ein zweites mal auf die Tränendrüsennummer zu drücken, wäre auch wirklich gruselig geworden. Ich meinte nur, dass er diese von anfang an falsch eingesetzt hat. Aber für einen konservativen, männlichen Politiker ist es wohl nicht schicklich zu sagen: „Sorry, meine Kinder haben mich einfach zu sehr in Anspruch genommen, da war keine Zeit mehr für wissenschaftlich exaktes arbeiten“. Für diesen Herren ist die berufliche Karriere eindeutig wichtiger. Er musste ja bereits mit Mitte Dreißig alles karriemäßig in Sack und Tüten haben. Und das bei zwei kleinen Kindern zuhause. Bedauerlich, wie ich finde…

  21. Auch wenn Guttenberg im Amt bleibt, er wird garantiert nicht als Kanzler antreten können, da ein Plagiat moralisch sehr fragwürdig ist und man einen Kanzler mit dieser Einstellung nicht dulden wird.

  22. Nein, er kann nicht bleiben. Reputation dahin, Selbstanspruch dahin. Nach allem,was ich gelesen habe, kann ich nur den Schluß ziehen: er hat gelogen, Urheberrechte missbraucht etc.
    Alles andere ist schlechtes Beiwerk, bizarres Gerede, lautes Geschrei und abenteuerliches Krisenmangement. Alle wissen das. Die Frage, wer denn nach ihm komme, ist in dem Zusammenhang irrelevant.
    Er muss zurücktreten.

  23. @aus Erfahrung gut: Es gibt zwei Gründe aus denen er noch bleibt: Die Häme der Opposition, die mit ihren aggressiven Attacken, auch all diejenigen angreift, die zu Guttenberg – aus welchen Gründen auch immer – gut finden, und das freundliche Desinteresse genau dieser Klientel gegenüber der Bundeswehr, das im Kern ein Indiz für die völlige Unkenntnis über die Bundeswehr ist. Genau wegen dieser Unkenntnis kann sich zu Guttenberg durch Reisen nach Afghanistan als Soldatenversteher inszenieren – der er nicht ist -, wodurch er sein wiederholtes Versagen im Amt kaschiert. Dieses Versagen, das fast jedem Militär sofort einsichtig ist, ist schwer zu erklären, noch schwerer zu vermitteln, und angesichts der Unkenntnis der Bevölkerung fast unmöglich politisch zu nutzen – selbst wenn wir eine fähigere Opposition hätten.

    Aber: beim nächsten Strike ist er raus.

  24. Immer mehr stelle ich fest, das mich die Worte ‚Fehler‘ und ‚Blödsinn‘ aus dem Mund von Herrn Dr. zu Guttenberg aufregen…
    Fehler und Blödsinn machen Kinder. Die dürfen das, die müssen nämlich lernen, die Welt zu erproben. Und natürlich sind auch Erwachsene nicht vor Fehlern und Blödsinn sicher. Aber bei ’nem 38jährigen Spitzenpolitiker erwarte ich, dass er die Dinge beim Namen nennt! Macht er ja sonst auch und ist bei anderen nicht zimperlich! Und ich erwarte, dass er die Konsequenzen zieht. Das muss nämlich jeder andere auch!
    Diese billige „Ich geb den Doktortitel zurück“-Nummer hat er sich gefälligst zu klemmen. Das ist ganz armseliges Geschwätz ohne jeden Wert. Denn den akademischen Grad verleiht eine Hochschule/Universität und nimmt zurück. Es ist ein Verwaltungsakt und nicht im Belieben des Herrn Dr. zu Guttenberg.
    Ich gebs ja zu, 5 Tage hat er mich für wenig Geld sehr erheitert. Aber langsam ärgert er mich richtig! Ich muss die Scheiss-Lebkuchen-Büchse eines Lieferanten (200 gr für 10 Personen) zu Weihnachten abgeben, weil ich sonst heftigste disziplinarische Konsequenzen zu befürchten hab, muss jeden 5 Cent-Kuli und jeden 25 Cent-Kalender abgeben. Meinen Kolleginnen kann wegen eines versehentlich eingesteckten Bleistiftes gekündigt werden und der Herr hat geklaut, dass die Schwarte kracht und es war nur ‚Blödsinn‘? Er ist offensichtlich ein feiges, machtgeiles A…loch. Und Chef der Bundeswehr. Irgendwie keine gute Kombination…

    Übrigens… Schneiderhahn wurde wegen des Vorwurfs blablabla entbunden.
    Hat sich der Vorwurf eigentlich bestätigt?
    Und was ist aus den Ermittlungen an Bord der Gorch Fock geworden? Den
    Kapitän hat man ja schon mal vorsichtshalber abgelöst…

  25. @KR: bis auf die Beleidigungen, teile ich Ihre Einschätzung, dass mit gleichem Mass gemessen werden sollte. Ein Meter ist ein Meter, egal ob einer klein oder gross ist. Davon abgesehen: Mehr als das, was zu Guttenberg im Bundestag sagt, interessierte es mich, was er seinen Kindern sagt. Die belügt man doch nicht, oder?

  26. @sascha_stoltenow
    Mein Beitrag ist in 15 Minuten neben meiner Berufstätigkeit in mühevoller Kleinstarbeit entstanden und enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.
    Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst beleidigt… Sollte sich jemand hierdurch… verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig Leid.

    Dieser Text wurde mit copy@past hergestellt und enthält absichtlich Anleihen an eine bekannte Stellungnahme vom 18.02.2011 😉

Schreibe einen Kommentar zu Julia Münkemüller Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.