Innere (Un)Sicherheit

Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren kommt ja nicht so recht voran. Ganz anders der Einsatz des Bundesverteidigungsministers im Inneren. Der macht daraus ein Familienunternehmen und etabliert die zu Guttenbergs als Power Couple der deutschen Politik.

Während Karl-Theodor laut Focus sich nicht nur um Kunduz, sondern auch um Stuttgart kümmern mag, und begleitet von Hell´s Bells beim Deutschlandtag der Jungen Union einmarschiert, geht seine Ehefrau bei RTL 2 (stand der Sendername nicht mal für Rammeln, Töten, Lallen?) auf die Jagd nach Kinderschändern.

Konsequenter nächster Schritt wäre nun ein Auftritt beim Musikantenstadl, wo beide im Duett singen können:

I won’t take no prisoners won’t spare no lives
Nobody’s putting up a fight
I got my bell I’m gonna take you to hell

Ich halte mich derweil lieber an das Original und Frage mich, ob es noch einen Unterschied gibt zwischen Pop und Politik.

11 Gedanken zu „Innere (Un)Sicherheit

  1. Die deutschen Medien sind an komplizierten Sachverhalten wie Sicherheitspolitik wenig interessiert. Bei irgendwelchen nicht wirklich bedeutsamen Bahnprojekten hat sich der durchschnittliche deutsche Journalist schnell eine Meinung gebildet und ereifert sich diese zu verbreiten.
    Differenzierte sicherheitspolitische Betrachtungen, die für Deutschland wesentlich wichtiger sind, findet man in den Tagesmedien praktisch nicht (Ausnahme: FAZ). Herr v. Guttenberg kann für die deutsche Medienlandschaft nichts. Er hat sich auf die Oberflächlichkeit der Medien eingestellt und macht seine Sache in dieser Hinsicht außerordentlich gut.

  2. Nicht alles, was man kann, muss man machen. Wenn man etwas kann, und es macht, will man es machen. Das ist nicht immer außerordentlich gut, meine ich.

  3. Wenn Guttenberg ausschließlich den Medien „Zucker“ geben würde, wäre er in der Tat als Verteidigungsminister deplaziert. Man bekommt es als Durchschnittsmedienkonsument ja leider nur am Rande mit, aber er scheint sich doch mehr als manch anderer Minister in seine Materie einzuarbeiten. Bei einigen sicherheitspolitischen Veranstaltungen, von denen man oft wegen medialem Desinteresse nicht viel erfährt, scheint er doch auch schon vor seiner Zeit als Verteidigungsminister recht aktiv beteiligt gewesen zu sein.

  4. Als Chef von 2??.000 Mann ein irrsinniger Kommentar. Wenn er Boss eines Fussballclubs wäre, kein Problem. So aber nicht akzeptabel…

  5. Das ist strategische Kommunikation (wenn der Absturz kommt, kann ich sagen, dass ich es schon immer gesagt habe) gepaart mit koketter Eitelkeit. Es gibt schlechtere Voraussetzungen um Bundeskanzler zu werden 😉

    Problematisch ist allenfalls die leichte Verachtung vor der Plebs und ihrer Medien, die durchscheint.

  6. Es ist nicht der Stil dekadenten Hochadels, erst alles zu versprechen, in Trümmer zu legen und sich dann vom Acker zu machen. Immerhin war er StUffz und kein österr. Gefreiter….

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