Als eine Kampagne bezeichnet man gemeinhin ein geplantes und koordiniertes Zusammenwirken verschiedener Elemente, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen (Wikipedia sagt dazu u.a. dies). Militärisch spricht man auch vom Gefecht der verbundenen Waffen. Insofern ist die Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums, mit der dieses die Live-Schaltung der Webseite wirdienendeutschland.de ankündigt, mindestens ein Euphemismus.
Im Juli hieß es noch, Wir. Dienen. Deutschland. sei die neue Kernbotschaft, nun ist es schon Kampagne. Wie es wohl im kommenden Jahr heißt? Aber wie sagt es Dirk Baecker so schön im Editorial der Revue für postheroisches Management: „Wir handeln intelligenter als wir reden.“ Das gilt uneingeschränkt auch für die Bundeswehrkommunikatoren. Dennoch: Es ist gut, dass diese Kampagne nun endlich startet, greift sie doch zentrale Forderungen auf, die in diesem Blog und andernorts wiederholt gestellt wurden.
Im Kern beginnt die Bundeswehr nun mit der dringend gebotenen „Medialisierung des Militärischen.“ Diese ist sowohl eine entscheidende Voraussetzung für die Anerkennungvon Soldatinnen und Soldaten als auch zur kompetenten Diskussion darüber, wozu wir als Gesellschaft unsere Streitkräfte einsetzen wollen.
Dieses Thema steht – Achtung, Eigenwerbung – im Mittelpunkt eines Buches, zu dem ich einen Beitrag leisten durfte. Es heißt „Den Krieg erklären.“ Herausgegeben haben es Natascha Zowislo-Grünwald, Professorin für Unternehmenskommunikation an der Universität München, Jürgen Schulz, Juniorprofessor für strategische Kommunikationsplanung an der Universität der Künste in Berlin und Detlef Buch, Oberstleutnant der Bundeswehr und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Im Rahmen einer offiziellen Präsentation des Buches findet am 3. November dieses Jahres eine Podiumsdiskussion an der Universität der Bundeswehr in München statt. Dort werden Paul-Anton Krüger von der Süddeutschen Zeitung, Stephan Stetter, Professor für Internationale Politik und Konfliktforschung an der UniBw, Omnid Nouripour, MdB und ich über Sicherheitspolitik als Frage der Kommunikation diskutieren. Details dazu finden sich in der Einladung.