Jugendoffiziere 2.0?

Thomas Wiegold weist darauf hin, dass der Jahresbericht der Jugendoffiziere 2010 nun online zu finden ist. Bemerkenswert: Eine der professionellsten Institutionen der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr hat erkannt, dass sie im Diskursraum Internet in der Defensive ist. „In der Kommunikation zu sicherheitspolitischen Themen kommt den Onlinemedien die wichtigstes Bedeutung zu. (…) Eine erste Beteiligung auch der Bundeswehr (…) wird begrüßt, in weiten Teilen aber noch vermisst. Deutliche werden zielgruppengerechte Informationen eingefordert.“ Ich hatte das hier vor etwas mehr als einem Jahr als den strategischen Social Media-Fail der Bundeswehr bezeichnet, dass die Jugendoffiziere nicht ermutigt und in die Lage versetzt werden, hier präsenter zu sein. Das gilt heute mehr denn je.

Am Resumee der Jugendoffiziere zeigt sich auch, dass eine Karriere-Seite auf Facebook, die heute ihren 3.000 Fan begrüßen durfte – Glückwunsch -, zu wenig ist. Auch eine Hochglanzseite für das Ministerium wird nicht reichen. Die Bundeswehr muss auch in den digitalen Medien die Diskussion suchen und aktiv in laufende Debatten eingreifen, so wie es beispielsweise der Kommandeur der KFOR bei Thomas Wiegold getan hat. Es ist den Jugendoffizieren zu wünschen, dass dies im Ministerium erkannt wird, und sie die entsprechenden Mittel zugewiesen bekommen.

5 Gedanken zu „Jugendoffiziere 2.0?

  1. Wow – in 2011 so eine Erkenntnis zu gewinnen – ich bin gleichermaßen beeindruckt, wie enttäuscht von meinem Ex-Arbeitgeber.

    Hier wurde und wird schlichtweg zu langsam gedacht und agiert.

  2. Ich darf anmerken, dass es sich nicht um den Bericht der Jugendoffiziere handelt, sondern um die ministerielle Zusammenfassung der jeweiligen Einzelberichte der Jugendoffiziere der Bundeswehr.

    Interessant wäre zu wissen, ob es regionale Unterschiede und /oder Besonderheiten aus den Berichten zu erkennen sind.

    Eine Kategorie wie „kirchliche Organisationen“ konnte ich nicht finden. Gibt es keine mehr oder werden von „kirchlichen Organisationen“ Jugendoffiziere nicht (mehr) angefragt? Gäbe es die, wäre wichitige zu erfahren, ob es Unterschiede zwischen den konfessionell gebundenen kirchlichen Organisationen gibt.

    Soweit mein Gedächtnis zurückreicht, war das mal bei der ministeriellen Zusammenfassung der Einzelberichte der Jugendoffiziere immer ein wichtiges Kriterium der Zusammenfassung.

  3. Social Media und die Jugendoffiziere… interessanter Punkt, wenn ich mich an die Meinung im Ministerium zu den Jugendoffizier eigenen regionalen Homepages erinnere – O-Ton „wird temporär geduldet, da die BWI nichts adäquates bieten kann, aber glücklich sind wir nicht“.
    Aber Social Media kann man ja auch weiter denken… wie wäre Social Media und der ISAF Einsatz? Der Public Affairs Officer befüllt eine Facebook-Seite mit Inhalten und sucht die Kommunikation mit der Öffentlichkeit.
    Der PRT-Kommandeur führt Interviews mit der Öffentlichkeit via Skype.
    Hach ja… dafür müsste man wohl in der Armee einer anderen Nation sein….

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