Der ein oder andere wird es bereits mitbekommen haben. Thomas Wiegold und ich dürfen auf der re:publica XI eine Session zum Thema „Krieg im Netz“ gestalten. Worum es uns dabei vor allem geht, ist, interessante, spannende und erhellende Fragen zu formulieren, denn Erkenntnis endet nicht mit einem geschriebenen Text, einem Vortrag oder einer Session auf der re:publica – sie beginnt dort!
In diesem Sinne freue ich mich sehr, wenn Sie/Ihr uns möglichst viele Fragen stellt. Hier im Blog, und kommenden Freitag in Berlin.
Zur thematischen Orientierung füge ichhier noch den Text ein, mit dem wir die Session beschrieben haben:
Krieg im Netz Stuxnet, WikiLeaks und Bloggen von der Front
Wie das Netz die Sicherheitspolitik verändert
Das Internet hat nicht nur eine militärische Vergangenheit (ARPANET) sondern auch in Gegenwart und Zukunft spielt das Internet bei Fragen der inneren und äußeren Sicherheit eine zentrale Rolle. Im militärischen Kontext wird die Nutzung offener und geschlossener Netzwerke zur eigenen Operationsführung zunehmend wichtiger.
Mit Blick auf den gesellschaftlichen Diskurs spielen vor allem inhaltliche Aspekte eine zentrale Rolle. Akteure in Kriegen und Krisen versuchen gezielt, Medien zu nutzen, um ihre Ziele durchzusetzen. Gleichzeitig können heute Soldaten quasi live von der Front bloggen, und das Netz bietet zivilgesellschaftlichen Akteuren die Chance sich gegenüber staatlicher Kommunikation und den klassischen Medien zu emanzipieren.
Ziel des moderierten Panels ist es, das vorstehend skizzierte Spannungsfeld zu vermessen und gemeinsam mit dem Publikum eine möglichst umfassende Fragensammlung zu erstellen und erste Antworten/Hypothesen entlang der folgenden Leitfragen zu entwickeln.
– Cyberwar, wie empfindlich ist das Netz?
– Medienkrieg, wie empfindlich sind Gesellschaften? (inkl. Politik und Wirtschaft)
– Der Mensch im Krieg, wie empfindlich ist das Individuum?
Abschließend noch eine Empfehlung zum Thema Cyberwar. Dazu wird Sandro Gaycken ebenfalls am Freitag unter dem Titel „Cyberwar und seine Folgen für die Informationsgesellschaft“ halten.
Wie bewerten Sie den Ausschluss der Presse bei der Stabsrahmenübung Lükex 2011? Ist Cyberwar nicht die Chiffre für digitale Entmündigung?
@Detlef Borchers: Haben Sie dazu genauere Informationen? War die Presse in den vergangenen Jahren eingeladen/zugelassen?
Hat „das Netz“ „game-changing qualities“, so wie es hier http://www.carlisle.army.mil/DIME/documents/Bullets__Blogs_new_Media__warfighter-Web%2820%20Oct%2009%29.pdf
behauptet wird?
Aus dem Vorowrt:
War is nothing if not a constant process of adaptation. Today, anyone armed with a digital camera and access to the Internet can become an information warrior, potentially reaching global audiences. Twitter, YouTube, Facebook and blogs have become as important to the strategic outcome of military operations as bullets, troops and air power. Appreciating the game-changing properties of new media are as important for todays warfighters as are the skills, training and tradecraft required to maneuver conventional forces.”
@2 Ja, in den vergangenen Jahren war die Presse bei Lükex eingeladen.
Nach dem Anhören des Vortrages/der Belehrung von Netizen erschließt sich mir weniger denn je, warum Stuxnet in den Titel musste. Und den empfohlenen Vortrag von Gayken verbuche ich unter Totalausfall,
@Detlef Borchers: Belehrung von Netizen? Den Hinweis verstehe ich nicht. Und wegen des Vortrages von Sandro Gaycken: Angesichts des Kenntnisstandes des Publikums fand ich den kursorischen Überblick gut. Mir fehlte aber die Gewichtung, die die möglichen Tiefen hätte erahnen lassen können. Und im Vergleich zu den Kassandra-Rufen, die Richard Clarke im aktuellen Stern vor einem Millionenpublikum verbreitet, kann man gar nicht zu niedrig anfangen.