Kontinuität im Wandel

Das ist doch mal eine gute Nachricht aus dem Bendlerblock. Laut Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums bleibt Wolfgang Schneiderhan ein Jahr länger als geplant Generalinspekteur der Bundeswehr. Während Thomas Wiegold vor allem die damit verbundenen politischen Aspekte beleuchtet, ist für mich vor allem interessant, dass Schneiderhan – so er denn wirklich bis zum Ende im Amt bleibt – als Generalinspekteur mit der längsten Dienstzeit in dieser Rolle in die Geschichte eingehen wird. Länger selbst als Ulrich de Maizìere, dessen Namen als einer der Väter des Konzeptes der Inneren Führung auch heute noch in der Bundeswehr präsent ist.

Schneiderhans lange Amtszeit stellt angesichts der dynamischen Entwicklung in den Jahren seit seinem Antritt am 1. Juli 2002 eine bemerkenswerte Kontinuität dar. Weil aber reine Ausdauer noch keine Wert an sich ist, bleibt abzuwarten, wie diese dann sieben Jahre im Nachhinein bewertet werden. Bei aller (öffentlichen) Zurückhaltung, die die Dienstgeschäfte des aktuellen Generals bisher prägte, wäre es vielleicht ein legitimes Ziel für die verbleibenden beiden Jahre, die Bundeswehr stärker in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Die stabile politische Großwetterlage bietet dafür optimale Voraussetzungen.

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