Der ein oder andere hat es vielleicht mitbekommen. Dank des Feiertages in Hessen, war ich heute beim Solidaritätslauf an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Rund 2.000 Läuferinnen und Läufer hatten sich für die beiden Läufe über 12 bzw. 3 Kilometer angemeldet und die Veranstalter konnten am Abend eine Spende von 30.000 Euro an die Oberst Schöttler Versehrten-Stiftung übergeben. Das ist ein tolles Ergebnis.
Was mich persönlich besonders bewegt hat, war aber etwas anderes. Es war die Mischung aus Partystimmung, Lebensfreude, Engagement und Ernsthaftigkeit, die die Veranstaltung auszeichnete. Dazu trug neben der perfekten Organisation durch studierende Offiziere auch bei, dass Initiativen wie der Bund Deutscher Veteranen, Support GermanTroops, Deutscher Soldat oder Roter Freitag vor Ort waren. Außerdem hatten sich unter anderem zahlreiche Kameraden des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf auf den Weg nach Hamburg gemacht, um in Formation den Lauf über 12 Kilometer zu absolvieren.
Damit waren anders als sonst an einer Bundeswehr-Universität nicht fast ausschließlich studierende Offiziere und Offiziersanwärter unter sich, sondern eine wirklich bunte Truppe. Wie bunt, zeigen einige Fotos, die ich beim Start des 12 Kilometerlaufes gemacht und auf Facebook veröffentlicht habe (hier und hier).
Der Solidaritätslauf bot damit einen idealen Rahmen, um zu erleben, was die Bundeswehr jenseits politischer Diskussionen, Beschaffungsfehlern und unsinniger Bürokratie auszeichnet: Eine ganz besondere Einheit in Vielfalt, zusammengehalten von einem unsichtbaren Band. Ich würde dieses Band Kameradschaft nennen. Und zwar Kameradschaft weit jenseits dessen, was im Soldatengesetz und anderen Weisungen festgeschrieben ist. Kameradschaft, die entsteht, wenn man sich trotz Differenzen einem gemeinsamen Ideal zugehörig fühlt. Die keine Pflicht ist, sondern ein verbindendes Gefühl, das sich trotz ausgefeilter wissenschaftlicher Theorien nicht vollständig erklären lässt. Das mag für manche, insbesondere für Gegner der Bundeswehr, befremdlich klingen. Wer aber jemals Angehöriger dieser Truppe war und nicht vollständig mit ihr gebrochen hat, wird wissen was ich meine.