Detlef Buch, Oberstleutnant und Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, plant, einen Sammelband herauszugeben, in dem die aktuelle Reform der Bundeswehr sozialwissenschaftlich beleuchtet wird. Interessant an der Anlage ist, dass Buch nicht die übergreifenden Aspekte wie Streitkräftestruktur oder gesetzliche Rahmenbedingungen betrachten will, sondern den menschlichen Faktor.
Gemeint sind damit, so lese ich das, weder Schmusekurs noch Stuhlkreis, sondern der Umstand, dass der aktuelle Veränderungsprozess unter deutlich veränderten Bedingungen abläuft, als die Strukturreformen der vergangenen Jahre. So ist beispielsweise die Maßgabe vom Einsatz her zu denken deutlich näher am Erleben vieler Soldaten als dies bei der abstrakten, nicht direkt gekoppelten Bedrohung zu Zeiten des kalten Krieges der Fall war.
Spannend dürfte auch sein, ob und inwieweit sich die veränderte Kommunikationslandschaft auf die Reform auswirkt. Ein konkretes Beispiel, das sich zu untersuchen lohnen dürfte, könnten die Aktivitäten der noch recht jungen Veteranenverbände sein, die neben der klassischen Verbandsarbeit gezielt und erfolgreich die Möglichkeiten des so genannten Web 2.0 nutzen, um ihre Anliegen vorzutragen und Forderungen umzusetzen.
Den Call for Papers können sich interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Experten aus der Praxis hier herunterladen. Abstracts (deutsch oder englisch) können bis zum 05. Januar 2012 per Mail bei Dr. Detlef Buch eingereicht werden: detlef.buch@swp-berlin.org