Mehr als ein Schiff

Besatzungsfoto Gorch Fock

Quelle: http://www2.gorchfock.de/

Die Gorch Fock ist mehr als ein Schiff. Sie ist ein Bündel von allem, was wir über sie sagen, vor allem aber ein Bündel der Erfahrungen und Erlebnisse all der Männer und Frauen, die auf ihr gefahren sind. Und es ist eine fast unfassbare Verkehrung der Tatsachen, dass das Bild der Gorch Fock derzeit vor allem von denen geprägt wird, die an ihr gescheitert sind. Damit das nicht so bleibt, hat die Besatzung dem alles entgegen gestellt, was sie hat – sich selbst. Ein starkes, ein verzweifeltes Signal. Ein Signal, auf das die Marine, auf das jeder Soldat und jede Soldatin stolz sein kann. Und ein Signal dafür, dass der Primat der Politik tunlichst nicht durch den Primat des Boulevard ersetzt werden sollte. Die Folgen wären unabsehbar.

7 Gedanken zu „Mehr als ein Schiff

  1. Darauf bin ich auch als Bürgerin stolz: Soldaten, die sich aktiv und öffentlich für ihre Rechte einsetzen und sich nicht dem Primat der Selbstdarstelllung des obersten Kompetenzdarstellers opfert. Wäre schön gewesen, wenn sich auch die ein oder andere Einheit aus Afghanistan geweigert hätte, die forsch-vaterländische Kulisse für den Familienausflug zu geben.

  2. @DoktorD

    der Familienausflug hat gezeigt, dass entweder AFG als Urlaubsland zu gelten scheint und somit von jenen als ungefährlich eingeschätzt wird
    oder
    dass der Instinkt als Eltern gegenüber ihren Kindern, sie nicht als Waisen aufwachsen lassen zu wollen, verkümmert ist, was auf negative Tendenzen bezüglich Verantwortungsbewußtsein im Allgemeinen schließen läßt
    und/oder dazu
    der Wunsch wahrgenommen zu werden.

    Die Statistenrollen sind den Soldaten in AFG nicht zu verübeln, da sie wahrscheinlich von dem Besuch überrascht wurden und Unhöflichkeit in diesem Fall eines Soldaten unwürdig wäre.

    Umso fragwürdiger das Bild, dass die Besucher zeigen, wenn man länger über Motivation, Hintergründe und Geisteshaltung nachdenkt…..

    Und Sie haben Recht: umso schöner und herzerwärmender die Loyalitätsbekundung und die Zivilcourage der Besatzung der Gorch Fock!

  3. „Ein Kommandant, eine Besatzung, ein Schiff“

    Welche Besatzung denn? Eine STAMMbesatzung wäre präziser. Die Kadetten denen bisweilen Meuterei vorgeworfen wurde sind nicht auf dem Bild. Das ist eine Austauschbesatzung die den Slogan ad absurdum führt.

  4. Starke und gute Worte im Eingangstext!!! For Sebastian: Welche Besatzung: Die Besatzung – die Besatzung die unter diesem Kapitän gerne gefahren ist und hoffentlich auch wieder wird. Die Besatzung, die nicht nur anhand von 2 Tagen und bislang keiner bis kaum Erfahrung über Seefahrt ein Urteil fällt. Also in der Tat DIE BESATZUNG. Übrigens haben sich nach meinem Wissen die Kadetten sprich die Crew an Kapitän und Besatzung gewandt und deutlich klar gemacht, das die im Boulevard publizierten Meinungen deutliche Einzelmeinungen sind! Auch dies ein Signal!!!

  5. Kaum verkündet der Verteidigungsminister, dass er sich die Zukunft der Gorch Fock weiterhin offen hält, und dabei sogar die Unfall-Ermittlungen als Entscheidungsfaktor nennt*.

    Und schon gibt es einen Abschaffen-Kommentar in der Rheinischen Post, und aus Zu Guttenbergs Apparat sickern Ermittlungsdetails an die Bild-Zeitung.

    Da hat dann nicht nur der Bundeswehrverband den Eindruck, dass da mit dem „scheibchenweisen“ Streuen womöglich „politische Ziele“ verfolgt werden.

    Aber ein Schelm wer böses dabei denkt…

    (*ganz nebenbei: Was sollen die Unfall-Ermittlungen mit dem Sinn oder Unsinn eines Segelschulschiffs zu tun haben?)

  6. Hervorgegangen aus jedem Jahrgang von Offizieranwärtern, die auf der Gorch Fock miteinander gesegelt sind, ist ein über die Jahre hinweg bestehengebliebener Crewgeist, Kameradschaftssinn, der leider weder bei den Jahrgängen im Heer oder der Luftwaffe ereicht werden konnte.

    Allein deshalb sollte die Ausbildung auf der Gorch Fock bestehen bleiben.

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